Studie: Guter Schlaf reduziert das Asthmarisiko

Studie: Guter Schlaf reduziert das Asthmarisiko
Die Studie lief über ein Jahrzehnt und legt Zusammenhänge zwischen Schlafverhalten und Asthmaerkrankungen nahe.

Guter Schlaf lässt einen nicht nur erholt in den Tag starten - er könnte auch das Asthma-Risiko reduzieren. Das ergab eine Studie, die von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern der Shandong University in China durchgeführt wurde.

Dafür sammelten die Forschenden Gesundheitsdaten von über 450.000 Menschen zwischen 38 und 73 Jahren und beobachteten deren Entwicklung über ein Jahrzehnt. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin BMJ Open Respiratory Research veröffentlicht. 

Asthma zählt in Österreich zu den häufigsten chronischen Erkrankungen, weltweit sind 300 Millionen Menschen betroffen. Die Ursachen für die Entstehung der Krankheit sind bis heute wissenschaftlich nicht vollständig geklärt. 

Schlafmuster

Für die Studie wurden die Probandinnen und Probanden zunächst nach ihrem Schlafverhalten gefragt. Ein gesundes Schlafmuster definierte das Forschungsteam folgendermaßen: Eine Veranlagung zum Frühaufstehen, sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, keine oder kaum Probleme mit Schlaflosigkeit, kein Schnarchen und keine häufige Müdigkeit tagsüber. Zusätzlich wurde noch die genetische Veranlagung der Teilnehmer, an Asthma zu erkranken, erhoben.

Das Ergebnis: Jene mit einer starker genetischer Veranlagung hatten ein 47-prozentiges Risiko, Asthma zu entwickeln - jene mit einem ungesunden Schlafverhalten hatten hingegen ein um 55 Prozent erhöhtes Asthmarisiko. Probanden mit hoher genetischer Veranlagung und schlechtem Schlaf hatten gar ein mehr als doppelt so hohes Risiko, als jene mit niedriger Veranlagung und gutem Schlaf.

Ausreichend Schlaf trägt der Studie nach unterdessen dazu bei, die Wahrscheinlichkeit einer Asthmaerkrankung zu verringern: bei Probanden mit hoher Prädisposition gar um 37 Prozent. 

Zusammenhang

Eine mögliche Ursache könnte laut dem Forschungsteam eine durch zu wenig oder schlechten Schlaf hervorgerufene Entzündungsreaktion sein, die sich direkt auf das Asthmarisiko auswirkt. Es handelt sich bei der Untersuchung jedoch um eine Beobachtungsstudie - definitive Ursachen wurden nicht ermittelt.

"Die Resultate zeigen, dass ein gesundes Schlafverhalten das Asthmarisiko signifikant verringert, unabhängig von genetischer Veranlagung", fassen es die Studienautorinnen und -autoren zusammen. "Die Kombination aus schlechten Schlafmustern und hoher Veranlagung könnte das Risiko verstärken."

Etwa ein Fünftel aller Asthmafälle könnte durch ein ausgewogenes Schlafverhalten vermieden werden, mutmaßen die Forschenden.

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