Studie: Die Blutgruppe beeinflusst das Risiko für einen Schlaganfall
Ein Schlaganfall betrifft nicht nur ältere Menschen. Die meisten Schlaganfälle treten zwar nach dem 60. Lebensjahr auf, doch auch unter 50-Jährige können sie erleiden.
Forschende des University of Maryland Medical Center beschäftigten sich nun mit der Frage, welche Genvarianten das Risiko für einen ischämischen Schlaganfall besonders bei Menschen unter 60 Jahren erhöhen.
Blutgruppe 0 schützt
Wie ihre kürzlich im Fachblatt Neurology veröffentlichte Metaanalyse zeigt, haben Menschen mit Blutgruppe A ein um 16 Prozent höheres Risiko, vor dem 60. Lebensjahr einen Schlaganfall zu erleiden als Gleichaltrige anderer Blutgruppen. Das Risiko für einen späteren Schlaganfall war hingegen nicht signifikant höher.
Im Gegensatz dazu senkt die Blutgruppe 0 das frühe Erkrankungsrisiko um 12 Prozent. Die genaue Ursache ist noch nicht klar, ein Grund könnte laut den Forschenden jedoch die Neigung zu Thrombosen sein. Sie könnte sich aus den Veränderungen auf den Zelloberflächen ergeben, zu denen es bei den verschiedenen Blutgruppen kommt.
"Wir wissen nicht, warum Blutgruppe A ein höheres Risiko mit sich bringen würde, aber es hat wahrscheinlich etwas mit Blutgerinnungsfaktoren wie Blutplättchen und Zellen, die die Blutgefäße auskleiden sowie mit anderen zirkulierenden Proteinen zu tun, die alle eine Rolle bei der Entwicklung von Blutgerinnseln spielen", wird Neurologe Steven J. Kittner zitiert.
Das "Early Onset Ischemic Stroke Consortium" analysierte für ihre Studie die Daten von knapp 17.000 Schlaganfallpatienten und rund 600.000 gesunden Kontrollpatienten.
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