Bob-Pilotin Katrin Beierl: "Gut, dass ich diesen Schlaganfall hatte"

BMW IBSF Weltcup Bob u. Skeleton 2021/22 Innsbruck-Tirol (AUT)
Wieso die Niederösterreicherin nach der Diagnose erleichtert war, was sie positiv in die Zukunft blicken lässt und warum ihr der Sport auf dem Weg zurück hilft

Am 11. August hatte Katrin Beierl in Peru einen Schlaganfall. Die Himbergerin war zu diesem Zeitpunkt 28, sie ist Profisportlerin, austrainiert und topfit, in der Saison 2020/’21 gewann Beierl als erste heimische Bob-Pilotin den Gesamtweltcup.

KURIER: Wie oft haben Sie Sich die Frage gestellt: Wieso gerade ich? Wieso trifft es eine junge, fitte Frau?

Katrin Beierl: Natürlich habe ich mir gedacht: Da gibt’s junge Leute, die rauchen, die dick sind, die ungesund leben – warum erwischt es die nicht, und mich schon?

Haben Sie eine Antwort?

Es ist halt so. Und ich bin nicht die Einzige in meinem Alter. Bei mir haben sich viele gemeldet, die auch einen Schlaganfall hatten. Daher weiß ich, dass es viel schlimmer hätte kommen können. Auf der Neurologie habe ich gesehen, welche Beeinträchtigungen andere haben.

BOB- UND SKELETON WELTCUP: ZWEIERBOB DAMEN: BEIERL/ONASANYA (AUT)

Mit Anschieberin Jennifer Onasanya gewann Katrin Beierl in der Saison 2020/'21 den Gesamtweltcup

Wie geht’s Ihnen denn?

Ich bin sehr müde und habe Schwindelgefühle beim Schlafen. Seit einiger Zeit ist die linke Wange taub. Das Blödeste ist, dass ich mit dem linken Auge nicht mehr richtig sehen kann. Mir fehlt das Gefühl für die Distanz und auch das Blickfeld ist eingeschränkt. Deswegen kann ich nicht mit dem Auto oder dem Rad fahren. Aber grundsätzlich ist es körperlich nicht das große Problem. Ich bin froh, dass ich nicht mehr habe.

Sie wirken überhaupt nicht schockiert oder deprimiert.

Ehrlich gesagt hat mich die Diagnose Schlaganfall nicht schockiert.

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