"So etwas lässt mich nicht kalt", sagt Matthias Guggenberger. Der Tiroler war 21 und stand in der Blüte seines Lebens, als er im Sommer 2006 plötzlich daheim umkippte. "Dann hab’ ich meine linke Körperhälfte nicht mehr gefühlt, dazu ein Blackout, Wissenslücken, Probleme mit der Feinmotorik,“ erzählt Guggenberger.
Die Diagnose war ein Schock für den aufstrebenden Skeleton-Piloten: Ein Schlaganfall, ausgelöst durch ein verkapseltes Hämatom im Nacken.
"Man glaubt nicht, dass es auch junge Menschen erwischen kann. Und schon gar nicht glaubt man, dass junge, austrainierte Sportler einen Schlaganfall bekommen können", sagt Matthias Guggenberger. "Aber es passiert nun einmal."
Der 37-Jährige verbrachte damals viel Zeit in der Reha. "Diese Therapie war sehr wichtig. Aber der Weg zurück dauert halt und ist zeitintensiv und mit Rückschlägen verbunden. Da dran zu bleiben ist die große Kunst."
Es habe ihm in dieser Phase geholfen, dass er als Spitzensportler hartes Training gewohnt war und wusste, wie wichtig Disziplin und Durchhaltevermögen sind. "Das wird auch Katrin Beierl helfen. Als Sportler bist du nach so einer Diagnose sicher im Vorteil, weil dur ein einfach ein ganz anderes Körpergefühl hast, aber auch aus deiner Karriere weißt, wie man mit Rückschlägen umgeht."
Ein halbes Jahr nach dem Schlaganfall lag Matthias Guggenberger schon wieder auf dem Skeleton-Schlitten und startete bei Weltcuprennen. Fast eineinhalb Jahrzehnte gehörte er zu den besten Skeleton-Piloten der Welt und stand auch auf dem Siegespodest.
Als Konsequenz auf den Schlaganfall nimmt der 37-Jährige ein Medikament zur Blutverdünnung und lässt regelmäßig seine Blutwerte überprüfen. Noch heute spürt er die Spätfolgen der Erkrankung. "Der Hauptleitnerv ist taub, ich spüre meine linke Körperseite nicht wirklich. Aber das stört mich im Alltag nicht."
Matthias Guggenberger ist überzeugt, dass Katrin Beierl den Schlaganfall gut überstehen wird. "Sie hat den ersten Schock überwunden. Ich bin guter Dinge, dass sie wieder die Alte wird. Sie muss sich einfach Zeit geben. Ein Schlaganfall ist schlimm, aber es ist sicher nicht der Weltuntergang."
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