Studie der Uni Innsbruck: Haare können Depression anzeigen

Female at the beach making a heart symbol with her hands
Psychologen fanden heraus: Der durch Haar-Analysen feststellbare Kortisolspiegel hängt mit psychischem Stress zusammen.

Jede/r Zwanzigste in Österreich leidet unter einer Depression. Über die biologischen Grundlagen dieser Krankheit ist nach wie vor wenig bekannt. In einer neuen Studie haben Forscher und Forscherinnen am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck einen Zusammenhang zwischen der Schwere einer Depression und dem Gehalt des Stresshormons Kortisol in Haaren beobachtet.

Die Messung des Haarkortisolspiegels könnte einen wichtigen Ansatz für personalisierte Medizin und auch in der Suizidprävention darstellen, die bei schweren Depressionen sehr wichtig ist.

In den Haaren gespeichert

Das Stresshormon Kortisol ist im menschlichen Körper an lebenswichtigen Vorgängen beteiligt. Bei psychischer Belastung, aber auch bei psychiatrischen Erkrankungen, wird es verstärkt ausgeschüttet und dabei unter anderem in den Haaren gespeichert. Studien haben bereits gezeigt, dass Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, einen erhöhten Kortisolspiegel im Haar aufweisen können.

Die Forschungsgruppe run um Alexander Karabatsiakis verglich diese Daten nun auch mit Haarproben von Personen, die durch Suizid gestorben sind. Hierbei wurden stark erhöhte Kortisolspiegel im Vergleich zu Personen mit und ohne Depressionen nachgewiesen.

Wenn der Kortisolspiegel steigt

Diese erste Beobachtung könnte neue Impulse im Bereich der Depressionsforschung, aber auch der Suizidprävention setzen. „Der Kortisolspiegel im Haar steigt mit der subjektiv empfundenen Schwere der depressiven Symptome“, erklärt Alexander Karabatsiakis. „Je länger man sich zudem depressiv fühlt, desto aktiver ist wohl also auch die Stressantwort unseres Körpers. Allerdings braucht es für die individuelle Einschätzung von Belastung und Risiko noch weitere Forschung und Erfahrungswerte, da wir in dieser ersten Studie eine relativ kleine Anzahl an Personen untersucht haben.“

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