Sternenkinder: Dreißig Minuten mit Fredi

Ein ganz eigener Augenblick des Glücks: Nicht alle Eltern von Sternenkindern haben die Möglichkeit, sich derart berührend von ihnen für immer zu verabschieden.
Gudrun Simmer ist Hebamme und Sterbebegleiterin in einer Person. Sie betreut Eltern und deren Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben.
Von Uwe Mauch

Fredi lebte. Was für ein Glück! Seine Hebamme erinnert sich noch, wie auch sie in diesem Moment Tränen in den Augen hatte. Tränen der Freude und nicht der Trauer. Denn wäre es nach den Prognosen seiner Ärzte gegangen, dann hätte der Bub nicht einmal seine eigene Geburt überlebt.

„Er hat seinen Eltern sehr ähnlich geschaut“, erzählt Gudrun Simmer, die im St. Josef Krankenhaus in Wien-Hütteldorf arbeitet. Simmer hat mit einer Ärztin, einer Psychologin und einer Krankenpflegerin Österreichs erste umfassende Station für Perinatale Palliativbetreuung ins Leben gerufen. Sie übersetzt in eine für alle verständliche Sprache: „Wir betreuen Eltern und deren Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt sterben.“

Kommentare