Statt Nadel-Impfung: Indien erteilt Zulassung für Corona-Nasenspray

Statt Nadel-Impfung: Indien erteilt Zulassung für Corona-Nasenspray
Das Präparat wurde vom indischen Hersteller Bharat Biontech entwickelt und soll kostengünstiger sein.

Im bevölkerungsreichen Staat am Subkontinent erhofft man sich einen großen Schub im Kampf gegen Corona: Gesundheitsminister Mansukh Mandaviya teilte auf Twitter mit, dass die Behörde den ersten indischen Nasenspray-Impfstoff als Basisimmunisierung für Erwachsene zugelassen hat.

Nach Angaben der Firma Bharat Biotech wurden Phase-3-Studien erfolgreich durchgeführt. Die entsprechenden Daten würden demnach künftig in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht. Die Nasensprayimpfung solle günstig sein und sich deshalb gut zur Anwendung in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen eignen.

Hersteller Bharat Biotech produziert auch den in Indien und etlichen anderen Ländern breit verwendeten Corona-Totimpfstoff Covaxin.

Indien ist als Apotheke der Welt bekannt und liefert generell einen Großteil der Impfstoffe weltweit - besonders für ärmere Länder. Seit der Pandemie stellt das Land unter anderem das AstraZeneca-Vakzin sowie eigens entwickelte Impfstoffe her.

China frischt über die Nase auf

Dieser Tage ließ auch China als erstes Land der Welt einen Corona-Impfstoff zu, der nicht gespritzt, sondern inhaliert wird. Die chinesische Arzneimittelbehörde habe dafür grünes Licht gegeben, teilte das in Tianjin ansässige Unternehmen CanSino Biologics am Montag mit. Im Gegensatz zum indischen Vakzin ist das neuartige Produkt aus China allerdings als Notfall-Mittel für Corona-Auffrischungsimpfungen gedacht und für die breite Öffentlichkeit noch nicht verfügbar.

Die Gabe des Impfstoffs ist ohne Injektion möglich, zudem ist es nach Unternehmensangaben leichter zu lagern als herkömmliche Corona-Impfstoffe.

Obwohl bisher keine unabhängige Studie zur Schutzwirkung veröffentlicht wurde, ließ die Zulassung des Mittels den Aktienkurs von CanSino zwischenzeitlich um 14 Prozent steigen, zu Handelsschluss lag das Plus bei 7,1 Prozent.

Forschung an Alternativen zur Sprizte

Auch in anderen Ländern - darunter die USA, Kanada und Kuba - arbeiten Wissenschaftler an Impfstoffen, die durch die Nase verabreicht werden können.

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