Sport gegen Depressionen: Wenig ist besser als gar keine Bewegung

Symbolbild
Bereits eine Stunde Sport pro Woche kann Forschern zufolge die psychische Gesundheit unterstützen.

Sport – und zwar bereits in geringem Maß – hilft gegen Depressionen: Gänzlich neu ist die Erkenntnis, die ein internationales Forscherteam in einer Großstudie gewinnen konnte, nicht. Neu ist allerdings der wissenschaftliche Beleg, dass auch im globalen Vergleich die positiven Auswirkungen von sportlicher Betätigung unabhängig von Alter, physischer Verfassung und Herkunft feststellbar sind. Forscher des australischen Black Dog Institutes, der University of New South Wales in Sydney und des NICM Health Research Institutes der Western Sydney University haben Datensätze aus 49 Kohortenstudien zusammengefasst, bei denen untersucht wurde, ob körperliche Aktivität bei Menschen ohne psychische Erkrankungen zu einem reduzierten Risiko führte, Depressionen zu entwickeln. Insgesamt wurden die Angaben von 266.939 Personen erhoben, die Befragungen wurden im Schnitt nach 7,4 Jahren wiederholt.

Sport reduziert Risiko

Die Auswertung der Daten zeigte, dass Teilnehmer, die sich nur wenig bewegten, ein größeres Risiko hatten, eine Depression zu entwickeln, als die Teilnehmer, die eine hohe körperliche Aktivität aufwiesen. Darüber hinaus konnten die Wissenschaftler feststellen, dass dieser schützende Effekt bei Jugendlichen, Erwachsenen und Älteren in Europa, Nordamerika und Ozeanien gleichermaßen auftritt. Die Erkenntnisse stimmen mit einer Studie des Black Dog Institutes aus dem Jahr 2017 überein, der zufolge zwölf Prozent der Depressionen durch eine Stunde sportlicher Aktivität pro Woche hätten verhindert werden können (mehr dazu hier).

Dem Forscherteam zufolge seien die neuen Erkenntnisse vor allem für Einrichtungen relevant, die Menschen mit psychischen Erkrankungen betreuen. Man solle Betroffen dazu motivieren, "an Programmen zur Steigerung der körperlichen Aktivität teilzunehmen", meint Simon Rosenbaum von der University of New South Wales, Mitautor der Studie.

Die Erkenntnisse wurden im The American Journal of Psychiatry veröffentlicht.

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