Social Freezing: Nur wenige Frauen nutzen Eizellen wirklich
Die Zahl der Frauen, die vorsorglich Eizellen einfrieren lässt, um sie später eventuell zur künstlichen Befruchtung zu nutzen, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Die konservierten Eizellen sollen dann helfen, wenn die eigene Fruchtbarkeit altersbedingt geringer ist. Tatsächlich kehrt aber nur jede 14. Frau für eine künstliche Befruchtung zurück. Das zeigt eine Untersuchung in einem der größten Fruchtbarkeitszentren Europas – dem Brüsseler Zentrum für Reproduktionsmedizin in Belgien. Von jenen Frauen, die zurückkommen, um ihre Eizellen aufzutauen und eine Befruchtung zu versuchen, war nur ein Drittel erfolgreich.
Durchschnittsalter: 36,5 Jahre
563 Frauen wurden untersucht, die ihre Eier zwischen 2009 und 2017 einfrieren ließen. Sie hatten insgesamt 902 assistierte Reproduktionsbehandlungen, um Eier einfrieren zu lassen. Das Durchschnittsalter beim Einfrieren der Eizellen betrug 36,5 Jahre. Pro Patientin wurden im Schnitt 8,5 Eizellen eingefroren. Bisher sind nur 14 Prozent in die Klinik zurückgekehrt, davon wiederum hat nur ein Teil – jede siebente Frau der insgesamt 563 – die Eizellen auftauen, befruchten und übertragen lassen.
Drei von vier Eizellen verwertbar
Die Überlebensrate der aufgetauten Eier betrug 73,4 Prozent, das heißt knapp drei Viertel der Eizellen waren verwertbar. Ein Drittel der Frauen, die es probierten, wurde mithilfe ihrer eingefrorenen Eizellen schwanger. Im Schnitt kehrten die Frauen mit 42 Jahren zurück. Die Experten der Brüsseler Fruchtbarkeitsklinik betonen allerdings, dass – wie bei jeder Fruchtbarkeitsbehandlung – die Eiqualität mit dem Alter deutlich abnimmt und die Erfolgsrate bei Frauen, die ihre Eier über dieses Alter hinaus einfrieren, unter 33 Prozent liegt.
Die Mehrheit der Frauen, die für eine Befruchtung in die Klinik zurückkehrten, hatten in der Zwischenzeit einen Partner für die Mutterschaft gefunden.
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