Wer sich vegan ernährt, schnarcht weniger

Ein Mann liegt schnarchend im Bett.
Die rein pflanzliche sowie die vegetarische Ernährung reduzieren das Risiko gefährlicher, längerer Atemaussetzer im Schlaf, zeigt eine aktuelle Studie.

Lautes Schnarchen ist nicht nur für Partner oder andere Mitbewohner unangenehm, sondern kann auch gesundheitlich bedenklich sein. Wer unter obstruktiver Schlafapnoe leidet, hat nachts längere Atemaussetzer und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes. Neben lautem Schnarchen sind Betroffene zudem untertags nicht erholt, da sie nachts oft aufwachen. Viele haben daher Konzentrationsschwierigkeiten.

Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass eine rein pflanzliche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Nüssen, das Risiko obstruktiver Schlafapnoe reduzierte. Die vegane und auch die vegetarische Ernährung hatte aber nur dann einen Effekt, wenn sie gesund war. Ernährten sich Studienteilnehmer zwar überwiegend pflanzlich, aber mit vielen raffinierten Kohlenhydraten sowie zuckerhaltigen Getränken, zucker- und salzreichen Lebensmitteln hatten sie hingegen ein erhöhtes Risiko für obstruktive Schlafapnoe. 

Für die Studie wurden die Daten von rund 14.200 Personen einer amerikanischen Ernährungsstudie ausgewertet. Die Teilnehmer dokumentierten alles, was sie aßen, und wurden danach in eine der folgenden Gruppen eingeteilt: 

  • gesunde pflanzliche Ernährung (einschließlich Vollkornprodukten, Obst, Gemüse, Nüsse, Tee und Kaffee), ungesunde pflanzliche Ernährung (einschließlich raffiniertem Getreide, Kartoffeln, zuckergesüßte Getränke, Süßigkeiten, Desserts und salzige Speisen) 

  • oder eine Ernährung reich an tierischen Lebensmitteln (einschließlich tierischer Fette, Milchprodukten, Eier, Fisch, Meeresfrüchte oder Fleisch). 

Zudem wurde mittels Fragebogen erhoben, ob die Teilnehmer unter obstruktiver Schlafapnoe leiden.

Vegane Ernährung reduzierte das Risiko für Schlafapnoe um knapp 20 Prozent

Das Ergebnis: Jene, die den höchsten Anteil pflanzlicher Lebensmittel zu sich nahmen, hatten ein um 19 Prozent geringeres Risiko unter obstruktiver Schlafapnoe zu leiden – verglichen mit jenen, die sich am wenigsten von pflanzlichen Lebensmitteln ernährten. Auch jene, die sich überwiegend vegetarisch ernährten, hatten ein geringeres Risiko. Allerdings: Bestand die pflanzliche Ernährung aus vielen ungesunden Lebensmitteln, war das Risiko um 22 Prozent höher als bei jenen, die nur geringe Mengen dieser Lebensmittel zu sich nahmen. 

"Es könnte sein, dass eine gesunde pflanzliche Ernährung Entzündungen und Fettleibigkeit reduziert. Dies sind Schlüsselfaktoren für das Risiko obstruktiver Schlafapnoe. Eine Ernährung, die reich an entzündungshemmenden Bestandteilen und Antioxidantien ist und wenig schädliche Nahrungsbestandteile enthält, kann die Fettmasse, Entzündungen und sogar den Muskeltonus beeinflussen, die alle für das Risiko obstruktiver Schlafapnoe relevant sind", wird Studienautor Yohannes Melaku von der Flinders University in Adelaide, Australien, in einer Aussendung zitiert. 

Ursachen genetisch oder durch veränderbares Verhalten bedingt

Die Ursachen des Schnarchens und der Atemaussetzer können genetisch oder verhaltensbedingt sein. Dazu zählen etwa die Ernährung und Rauchen. Frühere Studien untersuchten etwa die Auswirkungen von Kalorienrestriktionen, bestimmten Ernährungselementen und Gewichtsverlust. 

Die Studie wurde im Fachjournal ERJ Open Research veröffentlicht. 

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