Schattenfamilien: Eltern von Risikokindern fühlen sich vergessen

Schattenfamilien: Eltern von Risikokindern fühlen sich vergessen
Mögliche Lockerungen machen Eltern von Kindern mit Vorerkrankungen Angst. Auf Twitter machen sie darauf aufmerksam und werden angefeindet.

In Österreich wird morgen über Lockerungen beraten. Manche Länder, darunter etwa Dänemark, haben trotz hoher Infektionszahlen bereits sämtliche Corona-Maßnahmen fallengelassen. Bei manchen sorgt der mögliche Wegfall der Zugangsregeln und des Tragens einer Maske allerdings für mulmige Gefühle. Viele Eltern von Risikokindern fühlen sich seit Beginn der Pandemie von der Politik vergessen und vernachlässigt. Sie versuchen ihre Kinder, die aus verschiedenen Gründen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-Verlauf haben, zu schützen.

Ein erhöhtes Risiko haben etwa Kinder mit Behinderungen oder Vorerkrankungen wie Herzerkrankungen, Lungenkrankheiten, Autoimmunkrankheiten, Diabetes, Adipositas und anderen. Ihre Eltern isolieren sich und ihre Kinder seit zwei Jahren, unterrichten sie zum Teil zuhause. Eine Familie aus dem deutschen Nordrhein-Westfalen, die anonym bleiben möchte, berichtet im Business Insider etwa von ihrem vierjährigen Sohn mit schwerem Herzfehler. Seit zwei Jahren ist er großteils zuhause, kein Besuch von Freunden, kein Kindergeburtstag, kein Kindergarten. Zu groß ist die Angst, dass der Bub an Covid erkrankt. "Im schlimmsten Fall würde das den Tod für meinen Sohn bedeuten", sagt seine Mutter. Er kämpfe gegen banale Erkältungen oder Magendarminfekte, die andere in seinem Alter nach wenigen Tagen überstanden haben, wochenlang, oft mit Sauerstoffunterstützung.

Kommentare