Doch woran können Konsumentinnen und Konsumenten erkennen, ob ein Döner Kebab gut ist?
1. Wie sauber ist das Lokal?
Ein Tipp der AK OÖ ist, darauf zu achten, ob der Imbissstand oder das Lokal hygienisch wirkt. "Der erste Eindruck zählt. Tragen die Angestellten etwa Handschuhe und ist das Lokal an sich sauber, kann man eher davon ausgehen, dass auf Hygiene geachtet wird als wenn Angestellte beispielsweise unsaubere Kleidung tragen", rät auch Ernährungswissenschafterin Marianne Thuy.
2. Wie sieht das Fleisch aus?
Der Laie kann nur durch einen Blick natürlich nicht erkennen, ob Fleisch mit Bakterien belastet ist oder nicht. Allerdings gibt es auch hier Hinweise, ob die Qualität des Fleisches gut oder weniger gut ist. "Erkennen kann man etwa, ob das Fleisch vertrocknet oder saftig ist. Saftig ist ein Hinweis darauf, dass das Fleisch frisch ist und nicht schon stundenlang gestanden hat", sagt Thuy. Das Fleisch sollte außerdem gut durchgebraten, zartbraun und heiß sein.
Der Spieß besteht meist aus mehreren Lagen Fleisch, wobei sich magere und fettere Stücke abwechseln. Genau hinschauen kann sich lohnen. Ein hoher Anteil großer Fleischstücke mit grober Faserstruktur weist auf einen geringeren Anteil an Faschiertem hin. Faschiertes ist per se nicht schlecht, war aber in der Vergangenheit öfter in Gammelfleisch-Skandale involviert. Eine feine Struktur weist auf einen höheren Anteil an Faschiertem hin.
Die meisten Dönerstände beziehen ihre Fleischspieße bereits fertig aus industrieller Herstellung. Um etwas über die Qualität zu erfahren, kann man nachfragen, woher das Fleisch bezogen wird, ob es etwa aus artgerechter Tierhaltung stammt oder ob der Spieß selbst zubereitet oder fertig gekauft wird. Wahrscheinlich ist das oft nicht der Fall, aber wird häufig danach gefragt, könnte das zu einem Umdenken führen.
3. Wie ist der Preis?
Ein sehr niedriger Preis kann ein Hinweis sein, dass auch die Grundzutaten sehr billig eingekauft werden. Angebote wie "Döner um einen Euro", wie sie einmal in Berlin für Aufsehen sorgten, können kaum qualitativ gutes Fleisch enthalten. Im Umkehrschluss ist ein höherer Preis – meist kostet der Döner Kebab laut AK OÖ zwischen 3,50 und 5,50 Euro – allerdings keine Garantie dafür, dass die Zutaten eine sehr hohe Qualität haben. Zudem sind die Portionsgrößen oft unterschiedlich und der Fleischanteil schwankt – im aktuellen AK-Test waren es zwischen 33 und 54 Prozent.
4. Wie ist das Fladenbrot?
Das typische Brot des Döner Kebabs ist Pide, ein Fladenbrötchen aus Hefeteig, Öl und Butter. Die Qualität des Brötchens kann danach beurteilt werden, ob es selbst oder von einer Handwerksbäckerei hergestellt wird oder in Massen industriell bezogen wird. Gute Imbisse bereiten ihre Pide selbst zu oder beziehen sie von einem zuverlässigen Bäcker und backen sie auf.
5. Sind das Gemüse und der Salat frisch?
Auch am Gemüse und am Salat lässt sich der Zugang zu den Lebensmitteln festmachen. Hier kann es große Unterschiede geben. Viele Imbissstände lassen Konsumentinnen und Konsumenten einen Blick auf die Zutaten werfen, indem sie hinter Glas zu sehen sind. Haben Paradeiser etwa braune Stellen oder wirken sie matschig, sind sie nicht mehr frisch. Ein Faktor ist auch, ob das Gemüse gekühlt wird oder nicht. Nachfragen macht auch hier Sinn – woher wird das Gemüse bezogen?
6. Wie viele und wer kommt zum Essen?
Bevor man zu einem Imbissstand geht, kann man erst einmal schauen, ob er gut frequentiert ist oder nicht. "Handelt es sich um ein Lokal oder einen Stand, wo niemand rein- und rausgeht und etwas kauft, ist es meist auch nicht sehr gut. Wenn viele Leute etwas kaufen, kann das auch ein Hinweis sein, dass es geschmacklich sehr gut ist", sagt Thuy.
Ist der Imbissstand sehr zentral, kann eine gute Frequentierung auch täuschen – Touristinnen und Touristen sind nicht unbedingt guten Hinweisgeber.
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