Welche Auswirkungen ein Rauchstopp auf die Sterblichkeit hat

Eine Frau zündet sich eine Zigarette an.
Laut einer aktuellen US-Studie senkt ein Rauchstopp gleichermaßen schnell die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-, Krebs- und Lungenerkrankungen.

Eine erst vor kurzem publizierte wissenschaftliche Studie von US-Experten könnte quasi als "Unterfutter" für gute Vorsätze zu Neujahr dienen. Demnach senkt ein Rauchstopp gleichermaßen schnell die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-, Krebs- und Lungenerkrankungen. Das Risiko reduziert sich in den ersten zehn Jahren um bis zu mehr als 60 Prozent.

"Es ist niemals zu früh, um mit dem Rauchen aufzuhören. Es ist aber auch niemals zu spät. Heute ist der Tag, an dem es passieren sollte – egal in welchem Alter", sagte Blake Thomson von der Stanford University im US-Staat Kalifornien zu der wissenschaftlichen Untersuchung, die er und seine Co-Autoren vor kurzem in der Zeitschrift für Interne Medizin der US-Ärztegesellschaft (JAMA Internal Medicine) veröffentlicht haben (https://go.apa.at/Ru55POCV). Auch wer mit einem Rauchstopp schon einmal Schiffbruch erlitten habe, sollte sich weiter bemühen.

Daten von  438.015 Erwachsenen analysiert

Die Wissenschafter haben die Daten von 438.015 Erwachsenen im mittleren Alter von 47 Jahren aus der nationalen US-Gesundheitsbefragung in den Jahren 1997 bis 2018 analysiert. Innerhalb von fünf Millionen Lebensjahren zeigte sich bei Rauchern eine dramatische Übersterblichkeit. Das Mortalitätsrisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen war um den Faktor 2,3 erhöht, die Krebs-Sterblichkeit um den Faktor 3,38 und für tödliche Atemwegserkrankungen wurde sogar eine um das 13-Fache höhere Todesrate registriert.

➤ Mehr lesen Sie hier: In Neuseeland ist Rauchen für Jugendliche jetzt lebenslang verboten

Welche Auswirkungen ein Rauchstopp hat

Doch wer mit dem Rauchen aufhört, senkt diese Gefährdung zur Überraschung der US-Wissenschafter in allen diesen Bereichen gleichermaßen. Das zeigte sich für diese sich zumeist über viele Jahre addierenden Raucherschäden ziemlich schnell. Schon innerhalb der ersten Dekade nach dem Weglegen der buchstäblich letzten Zigarette stellte sich großer gesundheitlicher Gewinn ein: Die Ex-Raucher hatten eine um 64 Prozent geringere Herz-Kreislauf-Sterblichkeit als Personen, die weiterhin zur Zigarette griffen. Gleichzeitig reduzierte sich die Krebssterblichkeit (alle bösartigen Erkrankungen) um 53 Prozent, die Mortalität infolge von Atemwegserkrankungen um 57 Prozent. Alle diese Erkrankungen entstehen ja oft erst über einen Zeitraum von Jahrzehnten hinweg.

➤ Mehr lesen Sie hier: Um weit mehr als 100 Prozent: Rauchen erhöht Depressionsrisiko massiv

Die Kurve zeigte auch in der Folge weiterhin nach unten. 30 Jahre nach der letzten Zigarette ist die Herz-Kreislauf-Mortalität gleich jener von Niemals-Rauchern. Bei den Krebserkrankungen wiesen sie nur noch eine um sieben Prozent höhere Sterblichkeit als Nichtraucher auf, bei der Sterblichkeit durch Atemwegserkrankungen blieben gar nur noch drei Prozent mehr Risiko.

Studienautor Thomson fasste die Ergebnisse der Untersuchung einfach und klar so zusammen: "Mit dem Rauchen aufzuhören, das ist einfach die beste Investition, die Raucher für ihre Gesundheit tun können." In Österreich rauchen laut Statistik Austria (2019) weiterhin knapp 21 Prozent der über 15-Jährigen.

➤ Mehr lesen Sie hier: Weltnichtrauchertag: Österreich noch immer Land der Raucher

Kommentare