Private Haushalte: Viele kleine Cluster verursachen große Probleme
60 Prozent der Corona-Cluster wurden in der vergangenen Woche privaten Haushalten zugeordnet: Laut der wöchentlichen Analyse der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) traten 436 der 734 Infektionscluster im familiären Bereich auf. Wie das Virus dort hingelangt, sei ein Fragezeichen, sagte die AGES-Chefepidemiologin Daniela Schmid zu orf.at. „Wie das Virus in die Haushalte kommt, wissen wir nicht. Jeder Haushaltscluster hat einen Quellenfall, dessen Quelle wiederum ungeklärt ist.“
Im Schnitt sind pro Haushalt zwar nur wenige Personen infiziert, dennoch können viele kleine Cluster oft große Probleme verursachen. Kommt es in einer Region zu einer Häufung von privaten Clustern, sprechen Experten von "Community Transmission". Die Rückverfolgung der Infektionsketten sei dann nicht mehr möglich, weil viele kleine Cluster ineinander übergehen. Dies ist aktuell etwa im Salzburger Ort Kuchl der Fall, der nach einem großflächigen Corona-Ausbruch derzeit unter Quarantäne steht.
Eine Maßnahme, die Schmid befürwortet: Lokale Lockdowns verhindern, dass sich das Virus in anderen Orten verbreitet. Die Durchseuchung innerhalb der Gemeinde sei irgendwann so hoch, dass sich niemand mehr infizieren kann - Ähnliches wurde auch schon in Ischgl beobachtet. Angehörige der Risikogruppen, etwa in Pflegeheimen oder Krankenhäusern, müssten besonders geschützt werden.
Tritt im eigenen Haushalt ein Corona-Fall auf, muss die Isolierung unbedingt eingehalten werden: kein Verlassen der Wohnung, keine Privatbesuche. Weiters rät die AGES zu folgenden Maßnahmen:
- Wenn möglich Abstand halten zu nicht infizierten Haushaltsmitgliedern
- Sanitäre Einrichtung zeitlich getrennt von anderen Haushaltsmitgliedern benutzen
- Für jedes Mitglied im Haushalte separate Hygieneartikel und Handtücher
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