Pfizer-Chef Bourla ist nach 40 Tagen wieder Corona-positiv

Pfizer-Chef Bourla ist nach 40 Tagen wieder Corona-positiv
Der 60-jährige Pharmakonzern-Boss gab Samstagabend bekannt, erneut Corona-positiv zu sein: "Obwohl wir große Fortschritte gemacht haben, ist das Virus immer noch unter uns."

Am Samstagabend, dem 24. September, gab der Pharmakonzern-Chef Albert Bourla bekannt, dass er erneut positiv auf das Coronavirus getestet wurde: Erst am 15. August, vor rund 40 Tagen, wurde der Pfizer-CEO erstmals positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

Der 60-jährige Bourla gab den zweiten positiven Test binnen so kurzer Zeit selbst via Twitter bekannt: "Ich wurde positiv auf Covid getestet. Ich fühle mich gut und bin symptomfrei. Ich hatte noch nicht den neuen bivalenten Booster, da ich die CDC-Richtlinien befolgte habe, drei Monate nach Infektion - die Mitte August war - mit der Impfung zu warten. Obwohl wir große Fortschritte gemacht haben, ist das Virus immer noch unter uns."

Der gebürtige Grieche hatte nach seiner Infektion im August mit der antiviralen Behandlung Paxlovid begonnen, das von seinem Unternehmen und dem deutschen Kooperationspartner Biontech entwickelt wurde. Paxlovid ist eine kombiniertes Pillen-Präparat, das aus zwei Wirkstoffen besteht und zur Behandlung von Hochrisikopatienten, wie z. B. älteren Patienten, eingesetzt wird.

Bourla war zu diesem Zeitpunkt viermal mit Pfizer/Biontech geimpft. Wie der Vorstandsvorsitzende jetzt bekannt gab, handelte es sich beim vierten Stich aber noch um den herkömmlichen Impfstoff, noch nicht um eine der neuen bivalenten Auffrischungsimpfungen.

Rückfall nach Covid-19

Bis jetzt verlautbarte Pfizer keine weiteren Informationen über den positiven Coronavirus-Test des Unternehmenschefs: Ob es sich tatsächlich um eine erneute Infektion - über Reinfektionen mit BA.5 ist wenig bekannt - oder um den sogenannten Rebound-Effekt nach der Einnahme von Paxlovid handelt, wird deswegen heftig in sozialen Medien diskutiert.

Bei diesem Phänomen handelt sich nicht um eine erneute Infektion, sondern um ein Wiederauftreten der Symptome nach Beendigung einer Therapie. Bei dem Präparat handelt es sich um die Wirkstoffe Nirmatrelvir und Ritonavir, die als Tabletten über fünf Tage hindurch morgens und abends eingenommen werden. Der Wirkstoff Nirmatrelvir hemmt die Virusvermehrung, während Ritonavir den Abbau des Medikaments verlangsamt.

Allerdings war der sogenannte Rückfall-Effekt nur in Zusammenhang mit deutlich kürzeren Abständen zur Pillen-Therapie bekannt. Ein bekanntes Beispiel war im Sommer US-Präsident Joe Biden, der mit dem Medikament behandelt wurde und danach erneut positiv getestet wurde. Derzeit gehen Experten davon aus, dass dieser Effekt rund fünf Prozent aller Patienten betreffen kann, die Paxlovid einnehmen.

Der österreichische Infektiologe Herwig Kollaritsch erklärte damals im Interview mit dem KURIER: "Der Rebound-Effekt ist ein vorübergehendes erneutes Auftreten von sehr milden Symptomen. Das gibt es auch bei anderen Medikamenten und schmälert die Bedeutung von Paxlovid in der Covid-Behandlung nicht."

Eine mögliche Lösung für solche Fälle wie US-Präsident Biden könnte sein, die Tabletten länger einzunehmen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA nahm jedenfalls diese Fälle zum Anlass, die Herstellerfirma Pfizer aufzufordern, die Auswirkungen einer zweiten Behandlung für Patienten nach einem Rückfall zu testen.

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