Omikron: Darum sollten Sie wieder öfter Hände waschen

Viele Menschen fühlen sich trotz Krankheitsgefühl verpflichtet, in der Arbeit aufzutauchen.
Eine neue Studie untermauert, dass Omikron länger auf glatten Oberflächen wie Glas, Plastik und Edelstahl überleben kann.

Zu Beginn der Coronavirus-Pandemie vor zwei Jahren gab es nicht nur einen Mangel an Klopapier, auch Desinfektionsmittel und Seife waren rar. Groß war die Angst, dass das damals neuartige Virus durch eine Schmierinfektion über die Hände übertragbar sei.

Nach einigen Monaten lenkten Wissenschafter und Wissenschafterinnen die Aufmerksamekt auf die Übertragung via Aerosole: Während größere Partikel beim Sprechen oder Niesen schnell zu Boden sinken, können winzige Tröpfchen auch über längere Zeit in der Luft schweben und sich in geschlossenen Räumen verteilen.

Schließlich machten Experten und Expertinnen darauf aufmerksam, dass nur Abstand halten beim Sprechen oder größere Abstände von Tischen und zwischen Arbeitsbereichen keinesfalls als Infektionsschutz ausreichen. FFP2-Masken in überfüllten Räumen wie in Öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften oder Büros sowie Luftfilteranlagen und regelmäßiges Lüften sind deswegen wirksame Maßnahmen im Bekämpfen der Pandemie.

Aber was wurde aus der Angst vor Schmierinfektionen? Eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen ist insbesondere in der unmittelbaren Umgebung der infektiösen Person nicht auszuschließen, da vermehrungsfähige Viren unter Laborbedingungen auf Flächen einige Zeit infektiös bleiben können, so das Robert Koch-Institut. Das betrifft Tests unter Laborbedingungen - eine Erkrankung über solche Übertragungswege im realen Leben ist nur schwer nachweisbar.

Omikron kann auf Oberflächen länger überleben als der Wildtyp

Bereits im Jänner fand eine Studie heraus, dass Omikrons durchschnittliche Überlebenszeit auf Kunststoffoberflächen unter Laborbedingungen 193,5 Stunden betrug. Zum Vergleich: Bei der ursprünglichen Coronavirus-Variante waren es 56 Stunden, bei Alpha 191,3 Stunden, bei Beta 156,6 Stunden, bei Gamma 59,3 Stunden und bei Delta 114 Stunden.

Jetzt wurde erneut die Umweltstabilität von Omikron untersucht - dieses Mal auf Edelstahl, Polypropylenfolie sowie Glas. Das Ergebnis der Studie, die noch in keinem Fachmagazin publiziert wurde: Omikron ist sowohl auf glatten als auch porösen Oberflächen stabiler als die Ursprungsvariante. (hier können Sie den Preprint nachlesen)

Zwei Tage nach der Inkubation verringerten sich die infektiösen Virusmenge der Ursprungsvariante auf Edelstahl um 99,91 Prozent, auf Polypropylenfolie um 99,86 Prozent und auf Glas um 99,9 Prozent. Am Tag 4 nach der Inkubation konnte nur auf einer Glas-Probe infektiöses SARS-CoV-2 nachgewiesen werden.

Im Gegensatz dazu konnte Omikron noch am 7. Tag von den behandelten Oberflächen wiedergewonnen werden: Am 7. Tag nach der Inkubation verringerten sich die infektiösen Virusmengen von behandeltem Edelstahl um 98,19 Prozent, Polypropylenfolie um 99,65 Prozent und Glas um 98,83 Prozent.

Die Stabilität von Omikron war auch auf porösen Oberflächen wie Papiertaschentüchern und Druckpapier höher als jene des Urtyps: Auf Taschentüchern überlebte das Ursprungs-Virus keine 30 Minuten, bei Omikron länger als 30 Minuten. Auf Druckpapier konnte nach 15 Minuten kein infektiöses Virus mehr nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu konnte noch nach 30 Minuten aus zwei von drei Proben infektiöses Omikron gewonnen werden.

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