Neuer Ansatz: Nicht mit Druck abnehmen, sondern die Gesundheit fördern

Neuer Ansatz: Nicht mit Druck abnehmen, sondern die Gesundheit fördern
"Weight Bias". Drei Unternehmerinnen wollen in Wien das erste gewichtsneutrale Gesundheitszentrum Europas eröffnen. Gesundheitsförderung statt Gewichtsreduktion ist die Devise.

Am Anfang stand ein belgischer Astronom, Mathematiker und Statistiker mit einer Vision. Adolphe Quetelet wollte in den 1830er-Jahren eine Formel des „Normalen“ entwickeln, eine Berechnung des körperlichen Durchschnitts, um daraus eine Normalverteilung zu ermitteln. Seine Studienpopulation sollen dafür 5.000 schottische Soldaten gewesen sein. Noch heute - fast 200 Jahre später - werden Gewicht und Körpergröße in Relation gesetzt, um nach Quetelets Vorbild den BMI (Body Mass Index) zu berechnen. Galt er lange Zeit als guter Indikator für Übergewicht, betrachten ihn heute viele Fachleute als längst überholt: Individueller Körperbau, Geschlecht oder Ethnizität werden darin schließlich nicht berücksichtigt.

„Momentan ist es in unserem Gesundheitssystem so, dass der BMI schon fast als Diagnose genutzt wird“, kritisiert die Diätologin und Ernährungstherapeutin Isabel Bersenkowitsch. Insgesamt, erklärt sie, sei unser Gesundheitssystem zu sehr auf das Körpergewicht konzentriert.

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