"Im Abwasser detektieren wir von Anfang auf Mitte Jänner nun in mehr Kläranlagen (10 Prozent) ein Signal für die Omikron-Subvariante BA.2." Und weiters: "Ob diese Omikron-Subvarianten zu geänderten klinischen Verläufen verglichen zu BA.1 führen, ist noch unklar. Zumindest für BA.2 sprechen dänische Daten dagegen. Epidemiologisch bleibt es spannend, wie sich die Omikron-Subvarianten weiterentwickeln."
BA.2 scheint infektiöser zu sein und sich schneller vermehren zu können: Laut dem dänischen Gesundheitsinstitut SSI verbreitet sich die Omikron-Schwester 1,5 Mal schneller als das Original. Britische Forscher gehen sogar davon aus, dass sich BA.2 zweimal so schnell verbreiten kann.
Ein Experte des SSI erklärte, dass die Variante sich am schnellsten unter Ungeimpften und unter Kindern in Dänemark verbreite. Das liege wahrscheinlich an der "hohen Interaktion bei voll geöffneten Schulen" und daran, dass die Impfquote in dieser Altersgruppe in Dänemark am niedrigsten sei, berichtet Business Insider.
Das Spike-Protein der beiden Subtypen unterscheidet sich in 18 Mutationen. Experten glauben, dass BA.2 dadurch unserem Immunschutz vielleicht besser entkommen kann.
Es gebe bisher aber keine Beweise dafür, dass BA.2 schwerere Verläufe mit Covid-19 verursache, sagte der dänische Gesundheitsminister laut Reuters.
Impfung schützt genauso gut gegen BA.2
Erste Daten des britischen Gesundheitsbehörde NHS (hier das Original zum Nachlesen) sind ermutigend, was den Impfschutz gegenüber BA.2 betrifft: Wie am Donnerstag in einem Bericht bekannt gegeben wurde, beträgt die Wirksamkeit des Impfschutzes zwei Wochen nach dem Drittstich rund 70 Prozent gegenüber der Omikron-Schwester. Laut dieser Auswertung liegt der Schutz gegenüber BA1. im Vergleich dazu sogar darunter bei 63 Prozent.
Das sind freilich erst vorläufige Daten - zur Erklärung: Das betrifft den Schutz durch die Impfung, deswegen kann eine Subtyp trotzdem übertragbarer sein, wie die Dominanz der Omikron-Schwester in Dänemark zeigt.
Dass BA.2 wie in Dänemark auch in anderen Ländern mit einem Anstieg der Infektionen zusammenhängt, muss übrigens nicht sein. In Südafrika nimmt der Anteil von BA.2 zwar zu, aber die Fallzahl insgesamt sinkt. Wie sich BA.2 auf Österreich auswirkt, bleibt also abzuwarten.
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