Nur zwölf Prozent der Allergiker erwägen das bei akuten Ausbrüchen. Dabei klagen heuer besonders viele Menschen über Beschwerden – derzeit wegen Gräserpollen. Keine Überraschung für die Experten des Pollenwarndienstes der MedUni Wien: 2022 gilt als Mastjahr – im Abstand einiger Jahre produzieren Pflanzen und Bäume besonders viele Samen. Das bildet die Studie unter 401 Pollenallergikern in Deutschland ab, die im April 2022 im Auftrag eines Luftreinigungsgeräteherstellers befragt wurden. 78 Prozent beschreiben ihre Beschwerden als schwer. Nun ist die Bandbreite an Symptomen und die Belastung höchst unterschiedlich.
Isolation belastet
Dass Symptome wie Niesen oder Atembeschwerden und Müdigkeit die Lebensqualität und den Alltag sehr beeinträchtigen können, liegt auf der Hand. Der daraus resultierende Rückzug in Innenräume ist dann die häufige Reaktion. Während sich Familie und Freunde vielleicht gerade im Gastgarten treffen. Dieses Gefühl der Isolation belastet ebenso. Für jeden Vierten leiden die Beziehungen zu Familie und Freunden in der Allergiezeit. Und: Fast jeder Zweite gab an, dass bereits der Gedanke an die bevorstehende Pollensaison ein Gefühl von Stress auslöst.
Allergologin Erika Jensen-Jarolim betont, Beschwerden nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Sie sind weit mehr als ein lästiges Übel.“ Sie ist eine der Experten, die im Rahmen der Welt-Allergiewoche erstmals in einer „virtuellen Allergie-Sprechstunde“ für Fragen zur Verfügung stehen. Pollenwarndienst-Leiter Uwe Berger: „Wir hoffen, mit unseren Ratschlägen Allergikern viel an Lebensfreude zurückgeben zu können.“
Info
Die erste virtuelle Sprechstunde zu Allergien findet am 9. Juni 2022 von 17 bis 19 Uhr statt. Experten von MedUni Wien und Pollenwarndienst geben in Vorträgen Infos, per Chat können Fragen gestellt werden. Infos und Teilnahme: www.meduniwien.ac.at/allergiesprechstunde
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