Allergie-Fallen: So schützen Sie sich gegen Pollen und Hausstaub
Frühlingszeit ist Pollenzeit. Zwar wird zum Start der Pollen-Saison häufig auf das Thema Allergie aufmerksam gemacht. Allergien sind aber ganzjährig ein Thema, denn Allergene sind in unserem Alltag stets präsent: Angefangen bei Pollen und Ambrosia bis hin zu Hausstaubmilben und Tierhaaren, erzählt Erika Jensen-Jarolim, Allergologin von der MedUni Wien: „Man kann den Allergien nirgends mehr davonlaufen. Die zunehmende Umweltverschmutzung, vor allem die Belastung durch Feinstaub, verstärkt auch die Pollenbelastung. Also sind auch urbane Gegenden keine Lösung.“
Allergien entstehen, wenn unser Körper auf ein Allergen überreagiert, das er fälschlicherweise als Bedrohung ansieht. Und diese erkennt man nicht immer gleich: „Wo eine Allergie auftritt, ist das Allergen vorhanden. Sprich: Erkennt die Diagnostik eine Mäuse-Allergie, dann gibt es in dem Haushalt irgendwo Mäuse. Das kommt in den besten Haushalten vor.“ Die Symptome können sehr unterschiedlich ausfallen – von leichten Beschwerden bis hin zu schwerwiegenderen Symptomen, die das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Was also tun, um die Beeinträchtigung gering zu halten?
Die Allergie-Expertin weiß Rat:
Information ist wichtig. Eine gute Hilfe bietet der österreichische Pollenwarndienst. Fast stündlich wird die Pollen- und Feinstaubbelastung gemessen, das kann eine gute Entscheidungshilfe sein. „Bei hoher Belastung empfiehlt sich dann ein Indoor-Workout anstatt draußen zu laufen“, so die Allergologin. Aber auch das Lüftungsverhalten lässt sich damit abstimmen. „Die Pollen sind bei warmen, trockenem Wetter in der Luft. Wenn es am Abend abkühlt, kommt eine dicke Pollenwolke herunter. Deshalb ist das nächtliche Lüften für Allergiker ungünstig.“ Gerade in den heißen Sommermonaten macht aber das Lüften am Tag auch wenig Sinn.
Gute Luft, gutes Atmen. Doch es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Luft in den Räumen sauber zu halten. Spezielle Pollengitter halten etwa die Allergene draußen, allerdings auch die Frische. „Viele Patienten haben das Gefühl, dass dadurch kaum frische Luft in die Wohnung dringt“, erzählt die Allergie-Expertin. Sehr wirksam seinen hingegen Luftfilter. „Spezielle Lüftungssysteme mit Filtern sind eine sehr gute Lösung. Allerdings sind diese pflege- und wartungsintensiv.“ Eine einfache und effektive Methode sind hingegen mobile Luftfilter, ist die Ärztin überzeugt. „Besonders im Schlafzimmer ergeben diese Geräte viel Sinn, weil da die längste Belastung stattfindet.“
„Haustiere sind die Taxis der Hausstaubmilbe“.
Für Tierbesitzer ist es besonders schwierig, die Wohnung allergenfrei zu halten. Um die Belastung so gering wie möglich zu halten, empfiehlt Jensen-Jarolim: „Besonders wichtig ist es, dass das Schlafzimmer sowie das Kinderzimmer haustierfrei bleiben, da man sich viele Stunden darin aufhält. Die Tiere bringen nicht nur die eigenen Allergene hinein, sondern auch die Hausstaubmilben wieder mit.“ Alle Vorsichtsmaßnahmen, die getroffen wurden, wie spezielles Bettzeug und das Auskochen der Wäsche, werden damit zunichte gemacht.
Die Allergie-Fallen im Haushalt
Vorsicht, Falle: „Häufig greifen Allergikerfamilien zur Reptilien-Haltung, um ein Haustier zu haben. Doch die Insekten und Würmer, die den Tieren als Nahrung dienen, sind ebenso Allergene.“
Beim Wäschewaschen heißt die Devise: Je heißer, desto besser. Auch ein Trockner ist gerade für Allergiker eine sinnvolle Anschaffung. „Der Trockner entfernt Staubpartikel und auch Milbenexkremente effektiv. Auch wenn es nicht im Sinne der Nachhaltigkeit ist: Für Allergiker empfiehlt sich nicht, die Wäsche im Eco-Programm zu waschen. Da dabei Wasser gespart wird, bleiben Waschmittelreste in der Wäsche, die häufig auch Allergien auslösen.“
Vorsicht ist auch bei Putzmitteln geboten. „Sprühflaschen sind sehr beliebt, doch für Allergiker sind sie ein echtes Problem, da sie winzigste Partikel in der Luft verteilen. Darauf sollte man unbedingt verzichten.“
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