Positive Mutationstests
Doch wie wahrscheinlich ist es, dass sich jene Frau, die sich in der Millionenmetropole mit Omikron angesteckt hat, dies beim Öffnen eines Briefes über dessen Oberfläche getan hat? Im Gegensatz zu früheren Varianten hält sich Omikron tatsächlich deutlich besser auf Oberflächen - auch auf Papier. Auf Taschentüchern überlebte das Ursprungs-Virus keine 30 Minuten, bei Omikron länger als 30 Minuten. Auf Druckpapier konnte nach 15 Minuten kein infektiöses Virus mehr nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu konnte noch nach 30 Minuten aus zwei von drei Proben infektiöses Omikron gewonnen werden.
Das Chinese Center for Disease Control and Prevention hat nun versucht, die Quelle der Omikron-Infektion besagter Frau aus Peking zu ermitteln. Diese hatte weder Kontakt zu Hochrisikogruppen gehabt, noch eine Auslandsreise getätigt. Jedoch ging zwei Tage vor Auftreten der Symptome ein internationaler Brief bei ihr ein. 22 Abstriche wurden von diesem genommen, 12 davon fielen positiv auf das Coronavirus aus. Darunter zwei Proben, die von der Außenfläche der Verpackung, zwei von der Innenseite der Verpackung und die anderen zwei aus den darin enthaltenen Papieren. Der Mutationstest bestätigte außerdem in allen 12 Fällen die Omikron-Variante. Das Genom der positive Probe entsprach jenem der Proben vom Papier.
Da es sonst keinerlei Hinweise auf eine andere Infektionsquelle gibt, gehen die Wissenschafter und Wissenschafterinnen davon aus, dass der erste bestätigte Omikron-Fall in China tatsächlich von einem Brief rührt.
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