Neue Impfung könnte das Ende von Malaria-Toden bedeuten

Impfung
Wissenschafter in Oxford haben einen "potentiell weltverändernden" Malaria-Impfstoff entwickelt, der leichter zu produzieren ist als der bisherige.

Experten sagen, der neue an der Oxford University entwickelte Impfstoff R21/Matrix-M gegen Malaria könnte die Zahl der Kinder, die an der Infektionskrankheit sterben, drastisch reduzieren. Die Wissenschafter der Universität haben bereits einen Deal mit einem Serum Institut in Indien abgeschlossen, das ab 2023 jährlich 200 Millionen Dosen des Impfstoffs produzieren soll.

Für eine vollständige Impfung braucht es vier Dosen von Matrix-M. Damit ließen sich jährlich genug Impfdosen produzieren, um die von der WHO geschätzten 25 Millionen Kinder in den von Malaria betroffenen Gebieten zu impfen.  

Die Non-profit-Organisation Malaria No More sagt, dass die aktuellen Fortschritte bedeuten könnten, dass "zu unseren Lebzeiten keine Kinder mehr an Malaria sterben müssen". 2020 gab es laut WHO von 241 Millionen Malariafällen 627.000 Malariatote - die meisten stammten aus dem Subsahara-Raum, 80 Prozent waren Kinder. 

Wahrscheinlich effektiver als bisheriger Malaria-Impfstoff

In einer im Lancet Journal publizierten Studie berichten die Wissenschafter der Universität, dass bei Kindern, die vier höhere Dosen des Impfstoffs verabreicht bekamen, das Vakzin nach zwölf Monaten zu 80 Prozent effektiv war. Bei jenen mit einer geringeren Dosis zu 70 Prozent. Die 400 Kinder, die an der Studie teilnahmen, leben in Burkina Faso und bekamen die Impfstoffe vor der Malaria-Hauptsaison verabreicht. Aktuell läuft eine weitere Studie mit mehr Teilnehmern.

Bestätigt die laufende Studie die bisherigen Ergebnisse zur Effektivität des Malaria-Impfstoffs, wäre er besser und länger wirksam als das erst letzte Jahr zugelassene Mosquirix (RTS,S), das der erste zugelassene Impfstoff überhaupt war und zu 63 Prozent effektiv ist. Von Mosquirix produziert das Pharmaunternehmen GSK aktuell jährlich 15 Millionen bis 2028. 

Oxford-Wissenschafter Adrian Hill sagt, dass Mosquirix, das seit den 1980ern entwickelt wurde, dem neuen Impfstoff den Weg geebnet habe. Die Produktionskosten einer Dosis Matrix-M belaufen sich laut Hill nur auf ein paar Dollar.

 

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