Neue Hoffnung für Brustkrebspatientinnen

Neue Hoffnung für Brustkrebspatientinnen
Eine Studie der Universität Innsbruck testet ein Medikament, das operative Eingriffe ersetzen könnte.

In Österreich erhalten jedes Jahr mehr als 5.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs. Besonders betroffen sind Frauen, die älter als 50 Jahre sind. Obwohl Veränderungen, wie ein Knoten in der Brust, in vielen Fällen harmlos sind, sollten Frauen jede ungewöhnliche Veränderung ärztlich abklären lassen. Wird Brustkrebs rechtzeitig erkannt und behandelt, sind die Chancen auf Heilung gut.

Forscher der Universität Innsbruck haben jetzt möglicherweise eine neue Methode entdeckt, mit der Brustkrebs medikamentös behandelt werden könnte. Mit einem Progesteron-Hemmer könnten chirurgische Eingriffe ersetzen werden. In dieser wissenschaftlichen Arbeit, die im Fachmagazin "Genome Medicine" publiziert wurde, stehen besonders Frauen mit vererbten Gen-Mutationen im Fokus.

Medikament statt Brustamputation

Bei Brustkrebs kennt man bislang zwei maßgebliche Gene, die mutiert bei einem hohen Prozentsatz der Betroffenen zu Brust- und oftmals auch zu Eierstockkrebs führen, nämlich BRCA1 und BRCA2. Bei diesen Frauen sei der Progesteron- und Östrogenspiegel während des Menstruationszyklus erhöht, erklärt Studienleiter Martin Widschwendter, Professor für Krebsprävention und Screening an der Universität Innsbruck, in einer Aussendung. Viele Trägerinnen dieser Mutationen entscheiden sich bereits in jungen Jahren für die vorbeugende chirurgische Entfernung ihres noch gesunden Brustgewebes. Schauspielerin Angelina Jolie etwa hat ihre beiden Brüste aus diesem Grund im Jahr 2013 entfernen lassen und das öffentlich thematisiert. Dadurch ist die genetische Komponente bei Brustkrebs in den Fokus gerückt.

Genau bei diesem erhöhten Progesteron- Spiegel während des Menstruationszyklus setzten die Forscher an, indem sie ihn beeinflussten. "Progesteron führt zur vermehrten Teilung sogenannter Vorläuferzellen im Brustgewebe und lässt diese schneller altern." Ein vermehrter Anteil dieser gealterten und geteilten Vorläuferzellen erhöhe wiederum das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs erheblich", so der Onkologe Widschwendter.

Erhoben wurden die Ergebnisse der Wirksamkeit des Medikamentes durch ein epigenetisches Monitoring. Der Anteil der alten und damit gefährlichen Vorläuferzellen konnte verringert und dementsprechend sehr wahrscheinlich das Krebsrisiko gesenkt werden.

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