Neue Delta-Unterart auch in Russland nachgewiesen

Neue Delta-Unterart auch in Russland nachgewiesen
Es sei möglich, dass sich die Variante AY.4.2 weit verbreiten werde, sagte der leitende Forscher der staatlichen Verbraucherschutzbehörde.

In Russland haben Forscher eine neue Variante des Coronavirus nachgewiesen, die vermutlich noch ansteckender ist als die bereits grassierende Delta-Variante. Es sei möglich, dass die Variante AY.4.2 sich weit verbreiten werde, sagte Kamil Chafizow, leitender Forscher der staatlichen Verbraucherschutzbehörde, am Donnerstag der Nachrichtenagentur RIA zufolge. Dadurch könne die derzeit im Rekordtempo wachsende Zahl der täglichen Neuinfektionen noch steiler ansteigen.

Könnte Delta ersetzen

Bisher seien nur einige Fälle von AY.4.2 bekannt. Letztlich könne die neue Variante sogar die Delta-Variante ersetzen, sagte Chafizow. Dieser Prozess werde aber wohl langsam vonstattengehen.

Die Gesundheitsbehörden verzeichneten 1.036 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus - so viele wie nie zuvor binnen eines Tages. Erst am Samstag hatte die täglich gemeldete Totenzahl die Schwelle von 1.000 überschritten. 36.339 Neuinfektionen wurden innerhalb von 24 Stunden registriert, ebenfalls ein neuer Höchstwert.

Mehr als acht Millionen Menschen in Russland haben sich seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, weit mehr als 430.000 starben nach offiziellen Angaben mit oder an dem Virus. Weltweit liegt Russland bei den Infektionszahlen auf Platz fünf, bei den Totenzahlen auf Platz vier.

Impffortschritt zu langsam

Die russische Regierung kritisierte, dass die Impfkampagne zu langsam vorankommt. Präsident Wladimir Putin genehmigte am Mittwoch eine Anordnung der Regierung, dass Betriebe von 30. Oktober bis 7. November schließen sollen, um den raschen Anstieg der Infektions-und Totenzahlen zu stoppen. In der Zeit sollen die Beschäftigten ihre Löhne weiter erhalten. In bestimmten Regionen des Landes kann diese einwöchige Schließung auch früher beginnen oder verlängert werden.

Der Bürgermeister von Moskau hat überdies weitere Beschränkungen angekündigt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. So sollen Menschen, die über 60 Jahre als und nicht geimpft sind, zu Hause bleiben. Dies gilt für vier Monate.

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