Merck beantragt in USA Notfall-Zulassung für Antivirus-Pille

Merck beantragt in USA Notfall-Zulassung für Antivirus-Pille
Medikament soll bei Erwachsenen mit leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen zum Einsatz kommen.

Der US-Pharmakonzern Merck & Co (in Europa MSD) und sein Partner Ridgeback wollen ihr Corona-Medikament in den USA mit einer Notfallzulassung schnell zum Einsatz bringen. Die Unternehmen hätten einen entsprechenden Antrag für ihr Medikament Molnupiravir bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht, teilten sie am Montag in Kenilworth und Miami mit.

Merck reichte den Antrag auf Zulassung der Arznei für Hochrisikopatienten und -patientinnen mit leichtem Verlauf ein.

Sollte es zu einer Zulassung kommen, würde es sich um die erste Pille handeln, die direkt die Virusvermehrung blockieren kann. Fünf Tage hindurch sollen zweimal täglich die braunen Kapseln eingenommen werden.

Die ebenfalls gegen die Virusvermehrung wirkende Substanz Remdesivir muss per Infusion verabreicht werden. Ein zu schluckendes Medikament, das die Virusvermehrung hemmt, gibt es bisher gegen das neue Coronavirus nicht.

Das Medikament soll bei Erwachsenen mit einer leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankung zum Einsatz kommen, denen schwere Symptome oder auch ein Krankenhausaufenthalt drohen. Die Arznei soll das Risiko einer Krankenhauseinweisung oder eines Todes der Patienten um etwa die Hälfte senken.

Die Zwischenanalyse umfasst Daten von 775 Probanden aus der Zulassungsstudie. Alle hatten zu Beginn der Einnahme der Tabletten einen milden bzw. moderaten Verlauf von Covid-19 - und sie hatten mindestens einen Risikofaktor für eine schwere Covid-Erkrankung, wie z. B. massives Übergewicht, Diabetes oder Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Angesichts der positiven Zwischenergebnisse wurde die Aufnahme weiterer Patienten in die Studie gestoppt und die Notfallzulassung vorbereitet.

Merck & Co hatte Studiendaten zu dem Medikament Anfang Oktober vorgelegt, woraufhin der Aktienkurs stark gestiegen war. Die Kure von Herstellern von Corona-Impfstoffen waren im Gegenzug unter Druck geraten.

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