Meditation kann Schmerzen um 32 Prozent reduzieren

Meditation kann Schmerzen um 32 Prozent reduzieren
Achtsamkeitsmeditation kann sich sowohl auf Intensität als auch Empfindlichkeit positiv auswirken.

Wie kann sich Meditation auf das Schmerzempfinden auswirken? Dieser Frage sind Wissenschafter der University of California San Diego School of Medicine jüngst nachgegangen. Die Forschungsergebnisse, die nun in der Fachzeitschrift PAIN veröffentlicht wurden, zeigen, dass die Achtsamkeitsmeditation die Kommunikation zwischen den Teilen des Gehirns, die für das Schmerzempfinden verantwortlich sind, und denen, die die Selbstwahrnehmung erzeugen, unterbricht. Es werden zwar weiterhin Schmerzsignale vom Körper an das Gehirn weitergeleitet, da die Person jedoch weniger Kontrolle über diese schmerzhaften Gefühle hat, empfindet sie auch weniger Schmerzen.

Ein Drittel weniger

"Man trainiert sich selbst, Gedanken und Empfindungen zu erleben, ohne sein Ego oder sein Selbstgefühl mit ihnen zu verbinden, und wir sehen jetzt endlich, wie sich dies im Gehirn während der Erfahrung von akutem Schmerz auswirkt", sagte Hauptautor Fadel Zeidan, Professor für Anästhesiologie an der UC San Diego School of Medicine.

Am ersten Tag des Experiments wurden die Gehirne von 40 Studienteilnehmern und -teilnehmerinnen gescannt, während ihre Beine starker Hitze ausgesetzt waren. Im Rahmen des Experiments mussten die Freiwilligen ihr typisches Schmerzempfinden einschätzen, nachdem sie einer Reihe verschiedener Hitzereize ausgesetzt waren.

Anschließend wurden zwei Gruppen gebildet. Die Teilnehmer der ersten Gruppe absolvierten vier verschiedene 20-minütige Achtsamkeitstrainingseinheiten. Sie wurden angewiesen, sich auf ihre Atmung zu konzentrieren und die selbstbezogene Verarbeitung während dieser Sitzungen zu verringern, indem sie ihre Gedanken, Gefühle und Empfindungen notierten und sie dann losließen, ohne sie zu analysieren oder auf sie zu reagieren. Die Teilnehmer der Kontrollgruppe hörten sich während der vier Sitzungen ein Hörbuch an.

Am letzten Tag der Studie wurde die Gehirnaktivität beider Gruppen erneut gemessen, aber die Teilnehmer der Achtsamkeitsgruppe wurden nun angewiesen, während der schmerzhaften Hitze zu meditieren, während die Kontrollgruppe mit geschlossenen Augen ruhte.

Die Forscher fanden heraus, dass die Teilnehmer, die aktiv meditierten, eine 32-prozentige Verringerung der Schmerzintensität und eine 33-prozentige Verringerung der Schmerzempfindlichkeit angaben.

"Man muss kein Meditationsexperte sein"

"Wir waren sehr erfreut, dass wir bestätigen konnten, dass man kein Meditationsexperte sein muss, um diese schmerzlindernde Wirkung zu erfahren", so Zeidan.

Als das Team die Gehirnaktivität der Teilnehmer während der Aufgabe analysierte, stellte es fest, dass die durch Achtsamkeit hervorgerufene Schmerzlinderung mit einer verringerten Synchronisation zwischen dem Thalamus (einem Hirnareal, das eingehende sensorische Informationen an den Rest des Gehirns weiterleitet) und Teilen des Standardmodus-Netzwerks (einer Ansammlung von Hirnarealen, die am aktivsten sind, wenn eine Person gedanklich abschweift oder ihre eigenen Gedanken und Gefühle im Gegensatz zur Außenwelt verarbeitet) verbunden war.

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