Long Covid: 84 Prozent haben auch nach zwei Jahren noch Symptome

Nach einem Mittagsschlaf fühlt man sich oft noch müder
Erschöpfung, Konzentrationsmangel und gesundheitliche Probleme erschweren bei einem großen Teil der Betroffenen den Alltag.

Zwei Jahre nach der Diagnose von Long Covid haben 84 Prozent der Betroffenen nach wie vor Symptome – das zeigt eine aktuelle Studie aus Schweden. Untersucht wurden 433 Patientinnen und Patienten, die während der ersten Pandemiewelle aufgrund einer schweren Covid-Erkrankung im Spital aufgenommen werden mussten. Vier Monate nach ihrer Entlassung traten bei mehr als 40 Prozent anhaltende Symptome und Einschränkungen ihrer üblichen Tätigkeiten auf.

Diese insgesamt 185 Betroffenen erhielten die Diagnose Long Covid. Für die Linköping-Covid-19-Studie wurden sie nun nach 24 Monaten erneut untersucht, um anhaltende Symptome und deren Auswirkungen auf den Alltag zu erfassen. Dazu wurden die Personen befragt sowie ihre Krankenakten analysiert.

 

Schwach und müde

Die Mehrzahl der Teilnehmer berichtete über anhaltende Probleme im Alltag. Im Vergleich zu vier Monaten nach ihrer Entlassung wurden zwar deutliche Verbesserungen hinsichtlich ihrer Einschränkungen und Symptome festgestellt. Aber auch nach 24 Monaten wurden am häufigsten kognitive, sensomotorische und Müdigkeitssymptome festgestellt. Betroffene fühlten sich schwach, ermüdeten rascher, benötigten mehr Schlaf. Sie haben Probleme, ihre Arbeit oder ihr Studium zu bewältigen.

Ungefähr die Hälfte derjenigen, die aufgrund von Long Covid vier Monate nach ihrer Infektion krankgeschrieben waren, waren auch nach 24 Monaten noch krankgeschrieben.

 

Erneute Krankenhausaufnahmen

Ein Fünftel der Long-Covid-Patienten musste nach ihrem ersten Krankenhausaufenthalt wieder ins Krankenhaus aufgenommen werden – im Schnitt innerhalb von zwei Jahren zwei Mal. Die Gründe für die erneute Krankenhausaufnahme waren etwa Herz-Kreislauf-Probleme, Stoffwechselerkrankungen, Reinfektionen mit Covid-19, Atemwegserkrankungen oder Erkrankungen, die die Harnwege betreffen.

Die Studienautoren kommen zu dem Schluss, dass zwar Verbesserungen im Lauf der Zeit feststellbar sind, dass es aber häufig anhaltende Symptome gibt, die langfristige Nachsorge und Rehabilitation nach einer Covid-19-Infektion notwendig machen.

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