Kurioses Studienergebnis: Ansteckungsrisiko sinkt schon vor der Impfung

Kurioses Studienergebnis: Ansteckungsrisiko sinkt schon vor der Impfung
In einer Studie der Universität Oxford wurde ganz nebenbei eine überraschende Beobachtung gemacht.

Eine groß angelegte Studie der Universität Oxford untersuchte die Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Astra Zeneca in England. Dabei wurden die Testergebnisse von rund 370.000 Menschen aus der Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem 3. April berücksichtigt. Neben den vielversprechenden Daten rund um den Schutz nach einer Impfung - der KURIER berichtete - wird in dem Papier aber relativ beiläufig ein kurioser Aspekt erwähnt. 

Die Wahrscheinlichkeit positiv auf das Coronavirus getestet zu werden reduzierte sich schon in den drei Wochen vor einer Impfung. Und das sogar um 72 Prozent. Das hat freilich noch nichts mit dem Impfstoff an sich zu tun, der ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht verabreicht wurde.

Die Autoren selbst liefern keine Hintergründe zu dieser Beobachtung. Der österreichische Molekularbiologe stellt auf Twitter folgende Vermutung an: "Weil sich die Leute extrem ärgern würden, wenn sie sich im Endspurt noch anstecken und deshalb besonders vorsichtig sind. Geht doch", schreibt der Wissenschafter. 

Das Ergebnis der Studie ist auch vor der aktuellen Debatte um eine frühzeitige Vergabe von Impfterminen interessant. Vom Land Niederösterreich kam diese Woche die Ankündigung, ab 10. Mai können alle, die das wollen, egal welcher Altersgruppe, einen Termin zur Corona-Schutzimpfung buchen.

Andere Bundesländer zeigten sich noch zurückhaltender. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker zum Beispiel äußerte sich dazu im Ö1-Morgenjournal: "Mir ist das im Augenblick zu unsicher noch, was die Impfstofflieferungen betrifft. Da würde ich noch keine große Karte daraufsetzen und Termine ausmachen, wenn noch nicht gesichert ist, ob der Impfstoff auch wirklich kommt." 

Ist es nicht besser einen Impftermin und damit eine Perspektive zu haben - und diesen im schlechtesten Fall verschieben zu müssen? Oder sorgt ein verschobener Termin für nur noch mehr Frust? Vielleicht kann die Beobachtung aus der englischen Studie ein Anstoß in dieser Debatte sein, die wir in einem Pro & Contra hier aufgegriffen haben. 

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