200 Jahre Kneipp: So modern ist der Wasserdoktor heute
In der Tat muss es ein ungewöhnliches Bild abgegeben haben: Ein Mann, der nächtens aus dem Fenster klettert und sich anschließend mit einer Gießkanne an einem Wasserbecken selbst mit kaltem Wasser begießt. Kein Wunder, dass Sebastian Kneipp, der vor 200 Jahren geboren wurde, seine regelmäßigen Wassergüsse in seiner Zeit im Münchener Priesterseminar heimlich durchführte.
Wer heute mit Storchenschritten durch eiskalte Wasserbecken schreitet oder punktgenau platzierte Schlauchgüsse über sich ergehen lässt, tut das alles andere als heimlich: Sich regelmäßig eine Kneippkur zu gönnen, ist längst kein altvaterisches Ansinnen mehr. Im Gegenteil: „Wir haben Gäste, die erzählen, dass schon ihre Omas bei uns gekurt haben, das aber in Vergessenheit geriet und sie es jetzt wiederentdeckt haben“, erzählt Andrea Part, Kurärztin im Kurhaus der Barmherzigen Brüder in Schärding am Inn. Viele wollen sich zurückbesinnen. Und gerade für die jüngere Generation sei manches davon gar nicht so fremd. „Da leben viele ohnehin sehr bewusst, wollen sich gesund ernähren und achten auf regelmäßige Bewegung.“
Kommentare