Der Morgen danach: Forscher im Kampf gegen den „Kater“
Die Basis für Katerbeschwerden wird bereits mit dem ersten Schluck Alkohol gelegt – wie es dann weitergeht, hängt vom Verlauf der Party ab.
Alkohol ist jedenfalls ein Zellgift, das in der Leber abgebaut wird. Für diese harte Arbeit braucht sie Glucose, die holt sie sich etwa aus dem Gehirn. Die Folgen: schlechter Schlaf, Gnatsch im Kopf. Dazu kommt ein Zwischenprodukt, das bei der Umwandlung von Alkohol entsteht: das Acetaldehyd. Ein echt übler Schurke, der oft zu Übelkeit führt und bei Alkoholmissbrauch zur Leberzirrhose. Und da wäre noch das Methanol im Alk, das ebenfalls abgebaut werden muss, wobei jede Menge unsympathische Stoffe entstehen.
Das ist nur ein kleiner Auszug aller Missetäter. Aber was hilft? Vom magischen Katermittel träumen viele, die meisten müssen sich aber mit Rollmops und Kopfwehtablette abfinden.
Zuletzt aber gab’s gute Nachrichten für exzessive Partypeople: Forschende an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) arbeiten daran, die schädigende Wirkung von Alkohol auf die Leber zu verhindern. Erste Erfolge konnten sie bei Mäusen erzielen – und zwar mit einem Gel, das Alkohol im Magen-Darm-Trakt abbaut, bevor es ins Blut gelangt. Die Hoffnung ist, dass es auch bei Menschen hilft, die gesundheitsschädigende und berauschende Wirkung von Alkohol zu reduzieren.
Bis es so weit ist, probieren es manche seit Neuestem mit einem „Hangover-Refresh“, wie von einem deutschen Start-up beworben. Dafür bestellen sie einen Arzt nach Hause, der eine „Anti-Hangover-Infusion“ legt, die aus einer Kochsalzlösung und Vitaminen besteht – allenfalls in Kombination mit einer Schmerztablette. Ein Trend, der aus den USA kommt, dessen Nutzen allerdings angezweifelt wird.
Viele Mediziner sehen das nüchtern, weil nur eine wissenschaftlich fundierte Methode existiert, die wirklich hilft: der Faktor Zeit. Der Körper muss sich vom Rausch erholen. Der sicherste Weg, einen Kater zu vermeiden, mag für manche nicht prickelnd klingen, ist aber der gesündeste: In Maßen trinken oder ganz auf Alkohol verzichten.
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