Injektion von Stammzellen kann bei Erektionsstörungen helfen

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Die Behandlung könnte eine Alternative zu Viagra und Co. sein. Zwei Studien sind vielversprechend.

Bis zur Hälfte aller Männer ab 40 Jahren ist von Impotenz betroffen. Zwei neue Studien zeigen nun, dass die Injektion von Stammzellen bei erektiler Dysfunktion, wenn also keine ausreichende Erektion erreicht oder aufrechterhalten werden kann, helfen könnte.

Blutgefäße verengt

Beim gesunden Mann enthalten die Schwellkörper im erschlafften Penis nur wenig Blut. Während der Erektion öffnen sich die Blutgefäße der Schwellkörper und lassen das Blut einströmen. Gleichzeitig wird der Abfluss des Blutes verhindert – das Blut staut sich, es kommt zur Erektion. Bei Männern mit erektiler Dysfunktion sind die Blutgefäße jedoch verengt, meist aufgrund des Alters oder aufgrund von Fettablagerungen, Nervenschädigungen oder Stress.

Das Blut kann nicht einströmen, der Penis bleibt schlaff. Bisher zählten vor allem Medikamente, die den Blutfluss durch eine Erweiterung der Blutgefäße verbessern, zu den Behandlungsmöglichkeiten, bekannt ist vor allem Viagra.

Stammzellen statt Viagra

Die Medikamente funktionieren allerdings nicht bei allen Männern gleichermaßen. Aktuell konnte gezeigt werden, dass die Injektion von Stammzellen eine Alternative sein könnte. In einer der zwei neuen Studien erhielten 22 Männer mit erektiler Dysfunktion und Diabetes zwei Injektionen in die Penisbasis. Die in der Fachzeitschrift Urology International veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass sich die Erektionen innerhalb von Tagen signifikant verbesserten. Die Wirkung hielt bis zu einem Jahr an und es gab keine Nebenwirkungen.

In einer zweiten Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Cytotherapy, entnahmen die Forscher Stammzellen aus dem Knochenmark von zehn Männern mit erektiler Dysfunktion als Folge von Diabetes oder chirurgischen Nervenschäden. Auch hier wurden die Stammzellen in den Penis injiziert. Fast alle Teilnehmer bemerkten eine Verbesserung ihrer sexuellen Aktivität, vier von ihnen hatten wieder Erektionen.

Spezialisierte Zellen

Stammzellen, die im Knochenmark oder im embryonalen Gewebe vorkommen, sind die Bausteine allen menschlichen Gewebes. Sie können sich zu spezialisierten Zellen entwickeln, die beispielsweise für den Aufbau von Blutgefäßen, Haut, Herz und Knochen benötigt werden. In der Medizin werden sie mittlerweile in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt. Wie genau die Stammzellen bei erektiler Dysfunktion wirken, ist noch unklar.

Eine Theorie besagt, dass sie neue Blutzellen und Muskelgewebe bilden, die Erektionen fördern. Eine andere Ursache kann sein, dass sie zu einem erhöhten Kollagenspiegel führen, der wiederum das Penisgewebe stärkt.

Die Studienautoren betonen, dass es weiterer Forschung bedarf, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu verstehen.

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