Impfpass oder Impfkarte: Gibt es da Unterschiede?
Endlich ein Impftermin - und dann den gelben Impfpass vergessen? Oder Sie haben gar keinen solchen Impfpass? Oder es ist in der Impfstelle keiner vorrätig gewesen?
Besonders in solchen Fällen werden Impfkarten ausgegeben. "Diese Karten werden automatisch mit den Impfstoffen mitgeliefert und wurden nicht extra angeschafft", sagt Sonja Vicht vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien.
Auf diesen sind dann die persönlichen Angaben vermerkt und wird in diesem Fall auch das Pickerl mit dem Namen des Impfstoffs und der Chargennummer aufgeklebt. In vielen Fällen erhalten auch Geimpfte mit einem Eintrag im Impfpass zusätzlich dieses Kärtchen - der Aufkleber mit der Chargennummer befindet sich dann aber im Impfpass.
Vielfach ist unter den Geimpften jetzt allerdings die Frage aufgetreten, ob diese Impfkarten gleichwertig mit einem Eintrag im Impfpass sind. "Selbstverständlich hat auch die Impfkarte die gleiche Aussagekraft wie der Eintrag im Impfpass", sagt Vicht. Ab 19. Mai soll ja in der ersten Phase der Eintrag im Impfpass (oder dann die Impfkarte) ausreichen, um Zutritt zu Veranstaltungen, Gastronomie und Hotellerie zu bekommen. Spätestens in einer zweiten nationalen Phase wird man sich einen QR-Code am Handy speichern bzw. aus dem elektronischen Impfpass heraus ausdrucken können.
Auf EU-Ebene wird der endgültige internationale Grüne Pass dann ein Dokument in digitaler und/oder Papierformat mit einem QR-Code sein.
Grundlage dafür wird aber nicht der Papier-Impfpass, sondern der elektronische Impfpass (e-Impfpass) sein, sagt Daniel Böhm vom Gesundheitsministerium. Von diesem e-Impfpass kann man sich auch nicht abmelden, betont Böhm: "Auch Geimpfte, die sich von der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA abgemeldet haben, haben ihre Covid-19-Schutzimpfung in ihrem elektronischen Impfpass eingetragen. Jede und jeder Geimpfte hat diesen Eintrag."
Aufgrund dieser Eintragung wird man dann seinen Grünen Pass bzw. seinen QR-Code erhalten: "Entweder wird man ihn sich direkt aus dem elektronischen Impfpass herunterladen können, bei verschiedenen Stellen ausstellen oder sich zuschicken lassen können." Die Details sind hier noch nicht geklärt.
Nur eine Erinnerungshilfe
Der Impfpass aus Papier sei letztlich nur eine Erinnerungshilfe: "Für den Grünen Pass selbst hat er keine Relevanz. Da spielt nur der elektronische Eintrag eine Rolle. Der gelbe Impfpass aus Papier ha dann, was die Covid-19-Schutzimpfung in der EU betrifft, nur eine Erinnerungsfunktion."
Der gelbe Impfpass – auch Impfausweis oder Impfbuch genannt - ist ein internationales Dokument, erstellt nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO. Aus diesem Grund gibt es alle Informationen außer in deutscher Sprache auch in Englisch und Französisch. So kann man auch bei Reisen ins Ausland leicht nachvollziehen, welche Impfungen jemand erhalten hat. Durch den Aufkleber mit den Daten der Impfstoffcharge kann genau nachvollzogen werden, um welche Produktionseinheit es sich handelt.
"Kein Mangel an Impfpässen"
Im Gesundheitsministerium betont man, dass es grundsätzlich keinen Mangel an gelben, gedruckten Impfpässen gebe, aber aufgrund der großen Nachfrage nicht immer bei allen Impfstellen ausreichend Impfpässe zur Verfügung stehen können. "Das ist aber kein Problem. Dann ist eben das Impfkärtchen der Impfnachweis und beim nächsten Arztbesuch kann man dann einen Impfpass bekommen und die Impfung nachträglich eintragen lassen", sagt Böhm.
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