Impfgremium zur Auffrischung: Für wen sie sinnvoll ist

Impfgremium zur Auffrischung: Für wen sie sinnvoll ist
Wer den Auffrischungsstich (zuerst) braucht und wieso Antikörpertests laut Experten nicht immer Sinn machen.

Seit mehreren Wochen ist die Corona-Auffrischungsimpfung in aller Munde. Israel knüpft eine Auffrischung gar an die Gültigkeit des Grünen Passes.

Das nationale Impfgremium gibt Richtlinien vor, für welche Personengruppen Auffrischungsimpfungen angeboten werden sollen.

Eine Auffrischungsimpfung nach sechs bis neun Monaten ist vor allem für Personen wichtig, bei denen der Impfschutz nachlässt. Das sagt Infektiologe Herwig Kollaritsch im Ö1-Morgenjournal: "Das sind erstens alle Bewohnerinnen und Bewohner von Altenheimen und Pflegeheimen, alle Personen ab 65 Jahren, Personen, die zwei Dosen vom Astra-Zeneca-Impfstoff bekommen haben und Personen ab 12 Jahren – unabhängig vom Alter – mit Vorerkrankung und Risiko." Das Impfgremium empfiehlt auch eine Auffrischung für Menschen, die sich mit Johnson und Johnson haben impfen lassen – die Auffrischung soll mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen.

Laut Gesundheitsministerium kann man sich für die Auffrischung jederzeit selbst anmelden.

Genesene, die eine Impfung erhalten haben, werden wie vollständig Geimpfte angesehen und sollen ebenso nach den vorgegebenen Abständen eine Auffrischung angeboten bekommen.

Wer eine dritte Impfung erhalten hat, gilt für zumindest neun bis zwölf Monate als geschützt.  

Wem außerdem eine Auffrischung bald angeboten werden soll

Dem gesamten Personal in Alten- und Pflegeheimen, im Gesundheitsbereich, in der mobilen Pflege und auch in den pädagogischen Einrichtungen soll zudem eine Auffrischung angeboten werden, so Kollaritsch im Morgenjournal. Allen anderen soll erst nach neun bis zwölf Monaten eine Impfung vorgeschlagen werden.

Wieso Antikörpertests manchmal wenig Sinn machen

Von Antikörpertests rät Kollaritsch eher ab. "Wir wissen bis heute nicht, wo liegt die Grenze für den Schutz. Wenn wir ein Testresultat bekommen, können wir nicht eindeutig sagen: du bist geschützt, du bist nicht geschützt und du bist vielleicht geschützt." Außerdem sei ein derartiger Test nur "eine Momentaufnahme", so der Experte. Man könne vom Befund nicht ableiten, wie lange ein Schutz bestehen bleibt.

"Wir verwenden die Antikörperuntersuchungen eigentlich nur für einen einzigen Zweck, nämlich für jene Personen, wo wir überprüfen, ob überhaupt eine Immunantwort da ist," sagt der Experte. 

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