Immunisierungen dürften auch gegen indische Virus-Variante wirken

Immunisierungen dürften auch gegen indische Virus-Variante wirken
In ersten Untersuchungen fiel die Immunantwort geringer als gegen andere Varianten aus. Forscher bewerten die unveröffentlichen Daten.

Seit sich die erstmals in Indien aufgetauchte SARS-CoV-2-Variante B.1.617 derzeit stark auf dem Subkontinent verbreitet, wird sie genauer untersucht. Vor allem interessiert Wissenschafter, wie Immunisierungen gegen sie wirken. Befürchtet wird etwa, dass die Veränderungen dieser Mutation zu einem Entkommen der Immunantwort oder einer leichteren Übertragung führen könnten. Nun liefert eine erste Analyse interessante Daten.

Das Ergegbnis in Kürze: Die Variante kann durch Blutseren von genesenen COVID-19-Patienten und Blutseren von Geimpften neutralisiert werden. Diese Analyse haben indische Forschende in einer noch nicht begutachteten Vorabpublikation auf dem Preprint-Server bioRxiv veröffentlicht.

Vergleich mehrerer Virus-Varianten

In der Studie verglichen die Forschenden die neutralisierende Wirkung von Blutseren gegen B.1.617, B.1.1.7 und die Virusvariante B1, die zu Beginn der Pandemie stark zirkulierte. Alle drei Varianten konnten mit den Blutseren von COVID-19-Genesenen und Blutseren von geimpften Personen, die mit dem indischen Impfstoff Covaxin immunisiert worden waren, neutralisiert werden. Allerdings war die Neutralisationswirkung gegen B.1.617 etwas schwächer als gegen die beiden anderen Varianten, was auf einen partielles Entkommen der Immunantwort hinweist.

Um daraus klare Rückschlüsse ziehen zu können, fehlen allerdings noch harte Daten. Andreas Bergthaler, Mutations-Experte am Forschungsinstitut für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, bewertet die vorläufigen Daten noch vorsichtig. "Der erwähnte Preprint deutet darauf hin, dass Impfseren nach Impfung mit dem indischen Totimpfstoff Covaxin (BBV152) kaum einen Abfall an Neutralisation gegenüber B.1.617 aufweisen, das heißt, die Wirkung weiterhin gegeben ist. Gleichzeitig sind die Daten in diesem Preprint sehr spärlich und schließen keine in Europa gebräuchlichen Impfstoffe ein.“

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