Hatschi: Erster Corona-Influenza-Kombitest in den USA zugelassen
Schnupfen, Husten, Fieber - Symptome von Covid-19, RSV oder Influenza gleichen sich oft, zudem sind auch Mehrfachinfektionen möglich. Vor allem in Ländern, in denen es kaum Krankenstandstage oder Pflegetage gibt, wünschen sich Betroffene Schnelltests zum Unterscheiden von hochansteckenden Krankheiten und einfachen Erkältungen, um Infektionsketten schnell unterbrechen zu können.
Zudem brauchen Betroffene mit dem Einstellen der Testinfrastruktur niederschwellige Testmöglichkeiten, um in weiterer Folge antivirale Medikamente wie Paxlovid verschrieben zu bekommen. Aus diesem Grund erteilte die US-Arzneimittelbehörde FDA mit Ende Februar einem Kombi-Heimtest des US-Diagnostikunternehmens Lucira Health eine Notfallzulassung.
Dieser Test kann eine Infektion mit Influenza A oder B sowie SARS-CoV-2 erkennen und "stellt einen großen Meilenstein für einen leichteren Zugang von Konsumenten zu Diagnostika für zu Hause dar", so Jeff Shuren, Direktor des FDA-Zentrums für Medizinprodukte und Radiologie.
Das Testkit, in dem ein Nasenabstrich untersucht wird, basiert auf der sogenannten RT-Lamp-Technologie, um RNA der Viren zu entdecken und zu identifizieren. Schlägt der Test nicht an, liegt laut FDA-Angaben zu 99,3 Prozent keine Influenza A und zu 99,9 Prozent keine Influenza B vor. Eine Covid-19-Erkrankung ist bei einem negativen Ergebnis zu hundert Prozent ausgeschlossen. Umgekehrt entdeckt das Verfahren 90 Prozent vorhandener Influenza A-Infektionen (positives Anschlagen) und 88,3 Prozent vorliegender SARS-CoV-2-Infektionen (positives Ergebnis). Für die Influenza B gab es bis zum Zulassungsverfahren nicht genügend positive Ergebnisse, weil in den klinischen Tests zu wenige derartige Infektionen aufgetreten waren.
Das ohne Rezept in Apotheken erhältliche Test-Kit soll rechtzeitige Quarantänemaßnahmen sowie den frühen Einsatz von antiviralen Medikamenten wie zum Beispiel Oseltamivir (Tamiflu/Influenza) oder von Paxlovid (SARS-CoV-2) gezielt ermöglichen.
Österreich
In der Europäischen Union unterscheiden sich die Zulassungsverfahren von jenen in den USA, daher sind solche Kombi-Schnelltests seit dem Jahresbeginn auch am österreichischen Markt über diverse Hersteller-Seiten und Online-Apotheken erhältlich.
Sogar Schnelltests, die neben Grippe A und B (Influenza) und Covid-19 auch RSV erkennen, sind verfügbar.
Die Tests werden genauso gehandhabt wie herkömmliche Covid-19-Schnelltests: nach der Probenentnahme in der Nase, kommt das Stäbchen in die Flüssigkeit, anschließend kommen ein paar Tropfen auf die Kassette und nach 15 Minuten hat man das Ergebnis. Lediglich das Ablesen auf der Testkassette ist im Falle des positiven Testergebnisses etwas komplizierte, allerdings werden die Stricherl-Kombinationen in den Gebrauchsanweisungen erklärt.
Als Erster war der Vierfachtest "Combo4" verfügbar, es folgten zahlreiche Anbieter wie Coretests, Solmira, Fluorecare - bei beiden letzteren Antigen-Schnelltests soll die Sensitivität bei 92,93 Prozent auf SARS-CoV-2 sowie 92,04 Prozent auf Influenza A, 90,91 Prozent auf Influenza B und 95,45 Prozent auf RSV liegen, wobei die Spezifität jeweils bei 100 Prozent liegen soll.
Kombinationstests sind in der Medizin nicht ungewöhnlich. Wie gut dieses Mehrfach-Tests aber bei Infektionen anschlagen, ist durch unabhängige Studien nicht belegt.
Kommentare