Gehen hilft gegen Knieschmerzen im Frühstadium von Arthrose

Gehen hilft gegen Knieschmerzen im Frühstadium von Arthrose
Eine Langzeitstudie aus den USA zeigt, dass sich Spazieren bei über 50-Jährigen positiv auf den Bewegungsapparat auswirkt.

Regelmäßige Spaziergänge können laut einer Langzeitstudie bei Kniearthrose Schmerzen vorbeugen. Grace Lo vom Baylor College of Medicine in Houston/USA untersuchte mit ihrem Team mehr als 1.200 Patienten mit Kniegelenksarthrose. Demnach kann in einem frühen Krankheitsstadium Gehen das Entstehen von häufigen Beschwerden verhindern. Bei Menschen, die bereits Schmerzen durch Arthrose hatten, war kein Effekt messbar.

"Das Center for Disease Control empfiehlt regelmäßige körperliche Aktivität, um das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Übergewicht zu senken", sagt Lo. Ihre Studie zeige nun die langfristigen Vorteile von Bewegung für Arthrose-Patienten.

Dem Abbau von Knorpelsubstanz gegensteuern

Durch jahrelange Belastungen kann es unter anderem im Kniegelenk zu einem schleichenden Abbau der Knorpelsubstanz kommen. Ist der schützende Knorpel zerstört, führt das zu starken Schmerzen. Betroffene können das Knie nicht mehr richtig belasten, treiben weniger Sport und sind im Alltag eingeschränkt.

Gegen die akuten Beschwerden verschreiben Ärzte oft Schmerzmittel oder spritzen Cortison in den Gelenkspalt. Aufhalten lässt sich die fortschreitende Zerstörung des Gelenks aber dadurch nicht. Häufig brauchen Betroffene eine Operation oder ein künstliches Kniegelenk.

Fragenbögen für mehr als 1.000 Patienten

Lo und ihr Team konzentrierten sich in ihrer Arbeit auf mehr als 1.200 über 50-jährige Patienten an vier US-Kliniken. Während einige zu Beginn über Knieschmerzen klagten, war bei anderen die Erkrankung lediglich auf Röntgenbildern sichtbar. Um den Einfluss von Gehen auf die Arthrose zu untersuchen, füllten die Betroffenen über einen Zeitraum von acht Jahren wiederholt Fragebögen zur Häufigkeit ihrer Knieschmerzen aus. Gleichzeitig gaben sie an, wie oft und wie lange sie jeden Tag aktiv gingen.

Deutliche reduziertes Risiko für Schmerzen

Patienten, die sich regelmäßig bewegten und zu Beginn des Beobachtungszeitraumes nicht über Schmerzen klagten, waren klar im Vorteil: Für sie war es im Vergleich zu Nicht-Gehern um 40 Prozent weniger wahrscheinlich, Knieschmerzen zu entwickeln. Auch der Gelenkverschleiß schritt langsamer voran. Patienten mit O-Beinen profitierten demnach besonders von regelmäßigem Gehen. Lo schließt: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass häufiges Gehen Patienten mit Arthrose im Knie gegen häufige Schmerzen helfen kann - und möglicherweise auch zusätzliche Schäden im Gelenk verhindert."

Die Studie ist im Fachblatt "Arthritis & Rheumatology" veröffentlicht.

Kommentare