Gartlehner sieht Lockerungen kritisch: "War auch überrascht"

Epidemiologe Gerald Gartlehner
Der Epidemiologe hat sich zu den bevorstehenden Lockerungen und die Gefahren, die sie bergen, geäußert.

Der Lockdown für Ungeimpfte ist vorbei, die Impfpflicht kommt und 2-G gilt zwar noch - aber nicht mehr lange. Schon Mitte Februar soll diese Regel im Handel fallen, im Tourismus und in der Gastronomie dann eine Woche darauf.

Für den Epidemiologen Gerald Gartlehner passt das nicht zusammen. Er sagt in der ZiB1 am Sonntagabend: "Wir haben dann die etwas kuriose Situation, dass einerseits die Impfpflicht gilt und andererseits aber allen Personen, die sich nicht an dieses Gesetz halten, vom Staat gratis-Tests zur Verfügung gestellt werden, damit sie damit in die Gastronomie gehen können. Und irgendwie passt das von der Strategie her nicht zusammen."

Experte sieht Lockerungen kritisch

Die Tests sollten dann etwas kosten, so Gartlehner.

Bei der Entscheidungsfindung von Regierung und Gecko vermutet der Experte nicht nur epidemiologische Argumente: "Ich war bei den Entscheidungen nicht dabei, aber es sieht natürlich schon ein bisschen so aus, als ob die Semesterferien mehr Gewicht hatten als epidemiologische Bedenken."

Die Infektionszahlen würden jedenfalls durch die Lockerungen steigen.

"Es hat mich auch überrascht, denn es sind sich eigentlich alle Expertinnen und Experten einig, dass eine frühzeitige Lockerung, so wie sie jetzt passiert, ganz sicher zu einem Anstieg der Omikron-Welle führen wird mit allen Risiken, die damit verbunden sind."

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