Experten warnen: Fußball-Leidenschaft kann dem Herzen schaden

Symbolbild
Besonders hingebungsvolle Fußballfans könnten ihre Gesundheit gefährden, sagen Experten der University of Oxford.

Die Leidenschaft für den Fußballsport bringt das Herz in Gefahr. Das legen Forschungserkenntnisse eines Wissenschaftsteams der britischen University of Oxford nahe.

Für die Erhebung wurde der Speichel von 40 brasilianischen Fußballfans vor, während und nach der historischen Niederlage der brasilianischen Mannschaft gegen Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2014 getestet.

Stresshormon-Boost

Es zeigte sich, dass das Hormon Kortisol während der 1: 7-Heimniederlage im Halbfinale bei den Probanden exorbitant in die Höhe schoss. Cortisol ist ein körpereigenes Hormon, das an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt ist und bei Stress vermehrt freigesetzt wird.

Dies könne den Blutdruck erhöhen, das Herz belasten und somit gefährlich werden, folgern die Expertinnen und Experten. Die Forscher fanden keinen Unterschied im Stressniveau zwischen Männern und Frauen während des Spiels, obwohl Männer tendenziell stärker emotionaler "an ihre Fußballmannschaften gebunden" sind, wie die Forscherinnen und Forscher festhalten."Fans, die stark mit ihrer Mannschaft verwoben sind – also das Gefühl haben, mit ihrer Mannschaft 'eins' zu sein –, erleben die größte physiologische Stressreaktion, wenn sie sich ein Spiel ansehen", sagte Martha Newson, Forscherin am Centre for the Study of Social Cohesion in Oxford, im Interview mit der BBC. "Fans, die eher zufällige Unterstützer sind, erleben ebenfalls Stress, aber nicht so extrem."

Ein anhaltend hoher Cortisolspiegel kann die Blutgefäße verengen, den Blutdruck erhöhen und Schaden am bereits geschwächten Herzen anrichten.

Frühere Untersuchungen haben zudem gezeigt, dass die Anzahl der Herzinfarkte bei Fans an wichtigen Spieltagen zunimmt, unabhängig davon, ob sie einen Verein oder die Nationalmannschaft unterstützen.

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