Studie: Nerz-Variante war wohl auch unter Menschen verbreitet

Studie: Nerz-Variante war wohl auch unter Menschen verbreitet
Zu Spitzenzeiten des Ausbruchs jener Variante seien die Hälfte der menschlichen Proben in der Region in Norddänemark mit der Nerz-Variante in Verbindung zu bringen.

Das Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) hat einen vorläufigen Bericht zum Sars-Cov-2 Ausbruch in Zusammenhang mit Nerz-Zuchtfarmen in Dänemark veröffentlicht. Für besonderes Aufsehen hatte dieser Ausbruch im vergangenen Jahr gesorgt, weil es sich um eine Variante des Coronavirus handelte.

Die Forscherinnen und Forscher haben sich nun angesehen, wo diese Variante im Zeitraum von Juni bis November 2020 tatsächlich zu finden war. 

Mindestens 90 Infektionen von Menschen seien mit dem Ausbruch in den Zuchtfarmen im Juni in Verbindung zu bringen, heißt es in der vorläufigen Studie. In der zweiten Welle der Nerz-Variante im August 2020 hätte man einen "Community Spread" (eine Ausbreitung ohne bewussten Kontakt zu anderen Infizierten, Anm.) in den Gemeinden mit den meisten Zuchtfarmen beobachtet. 

Region war davor weniger betroffen

Zu Spitzenzeiten der Epidemie seien mehr als die Hälfte der sequenzierten Virenstämme aus menschlichen Proben in der Region in Norddänemark mit der Nerz-Variante in Verbindung zu bringen, so die Studienautoren.

Diese Ausbreitung sei von erheblichem Bedenken gewesen, was die öffentliche Gesundheit betrifft, da es zur Verbreitung des Virus in einer Region führte, die bis dahin weniger betroffen war - im Vergleich zu städtischen Regionen. 

Zuchtfarmen sind Risiko für Mutationen

Eine Tierpopulation von solcher Größe stellt eine Gefahr für Infektionen und Übertragung dieser dar, aber auch für Veränderungen im Virus und mögliche "Immune Escapes", die dann auf die Menschen zurückfallen können, warnen die Autoren. Tritt ein "Immune Escape" in Form einer Mutation auf, heißt das, das Virus könnte manchen Antikörpern ausweichen. 

Diese Erfahrung aus Dänemark zeige, dass eine globale und gemeinsame Strategie notwendig sei, um das Risiko ausgehend von solchen Zuchtfarmen einzugrenzen - so der Appell der Forscher. 

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