Deutscher Impfstoff erhält Zulassung für Studien am Menschen

Die Tübinger Firma CureVac arbeitet an der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Die deutsche Regierung investiert 300 Millionen Euro.
Das Unternehmen arbeitet mit einer vielversprechenden, neuen Technologie. 144 Probanden werden in der Studie geimpft.

Erst vor zwei Tagen wurde bekannt, dass sich der Staat Deutschland am deutschen Pharmaunternehmen CureVac beteiligt. Jetzt erhielt die Firma die Zulassung, ihren erfolgsversprechenden Impfstoff in einer klinischen Studie auch an Menschen testen zu dürfen. Das gab die zuständige Institution, das Paul-Ehrlich-Institut, am Mittwoch bekannt.  

Bei der klinischen Prüfung handelt es sich um eine Phase-1-Studie mit insgesamt 168 gesunden erwachsenen Teilnehmern, von denen 144 geimpft werden sollen.

Seit Beginn der Corona-Pandemie war CureVac in den Schlagzeilen gewesen - vor allem, weil US-Präsident Donald Trump offenbar versucht hatte, sich den Impfstoff, an dem die Firma arbeitet, exklusiv für die USA zu sichern. Allerdings ohne Erfolg.

Neuartige Technologie

Warum es gerade für diesen Impfstoff so große Erwartungen gibt, liegt an der angewendeten Technologie: Die Forscher versuchten, ein spezielles, exakt passendes RNA-Teilchen des Virus im Labor zu synthetisieren, das sogenannte Messenger-RNA (mRNA).  Im Menschen soll dieses dann eine - wiederum exakt  auf das SARS-CoV-2-Virus passende - Immunantwort auslösen. Kommt der Geimpfte dann mit dem Virus in Kontakt, kennt das Immunsystem den Erreger bereits und kann ihn effektiv bekämpfen.

Präklinischen Studien erfolgreich

Bisher scheiterten allerdings alle Versuche, einen Impfstoff mit dieser Technologie zu entwickeln. Gerade beim neuartigen Coronavirus könnte es allerdings gelingen, sind weltweit viele Forscher überzeugt.  In einem Gespräch mit NDR und WDR berichtet CureVac-Vorstand Mariola Fotin-Mleczek, dass "die präklinischen Daten sehr gut sind, wir sehen, dass wir mit dem Impfstoff wirklich in allen Tieren eine sehr homogene und gute Schutzwirkung erzielen." Derzeit führen bereits zwei andere Firmen klinische Studien mit derartigen Impfstoffen durch.

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