Deutscher Corona-Experte: Omikron als Türöffner aus der Pandemie
Die Virusvariante Omikron könnte laut des Corona-Experten Lars Kaderali der Anfang vom Ende der Pandemie sein. „Ich würde das tatsächlich so sehen, dass Omikron die Tür sein könnte“, sagte der deutsche Bioinformatiker der Deutschen Presse-Agentur. Kaderali berät die deutsche Bundesregierung in Corona-Fragen.
Das kommt ihm spanisch vor
Einen lockereren Umgang mit dem Coronavirus, wie er in Spanien erwogen wird, hält der Experte allerdings nicht für ratsam. „Selbst wenn das in Spanien gut gehen sollte, kann man daraus nicht rückschließen, dass das eine gute Strategie für Deutschland wäre.“
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte in einem Radiointerview erklärt, man müsse berücksichtigen, dass Covid-19 sich von einer Pandemie zu einer endemischen Krankheit entwickle. Experten arbeiteten „seit Wochen“ daran, Covid-19 etwa wie eine Grippe zu behandeln. Angedacht ist demnach eine Lockerung der Überwachung der Infektionen zur Entlastung des überforderten Gesundheitswesens.
Spanien habe eine deutlich höhere Impfquote und eine deutlich höhere Zahl an durchgemachten Infektionen. „Das heißt, Spanien ist näher an dieser endemischen Situation.“ Sehr grob gerechnet tragen laut Kaderali über 90 Prozent der spanischen Bevölkerung Corona-Antikörper in sich. „Und da sind wir doch in Deutschland, ich sage mal, erheblich von weg.“
Das hofft er für den Winter 22/23
Lars Kaderali hofft dennoch, dass Schließungen von Restaurants oder 2G-Regeln im kommenden Winter kein Thema mehr sein werden. Zunächst gelte es aber, die Omikron-Welle durch Maßnahmen abzuflachen, um eine Überlastung auf den Intensivstationen zu vermeiden.
Denn obwohl die Omikron-Variante wohl eine geringere Hospitalisierung als andere Varianten nach sich ziehe, werde dieser Effekt durch die hohe Infektiosität und viele Fälle kompensiert. Das legten auch Zahlen aus den USA nahe.
Kommentare