Darauf kommt es bei einem Vaterschaftstest an

Darauf kommt es bei einem Vaterschaftstest an
Um die genaue Abstammung zu klären, bringen DNA-Analysen die besten Ergebnisse. Doch es gibt Unterschiede, etwa zwischen Labors und Selbsttests.

Die Augen – ganz die Mama! Die Haare – eindeutig der Papa! Wem der Nachwuchs mehr ähnelt ist nach einer Geburt ein beliebtes Spiel bei Familie und Freunden. Allein mit dem Zuordnen auch vielleicht noch so deutlicher äußerlicher Merkmale ist es im Streitfall um eine Vater- oder überhaupt Elternschaft allerdings nicht getan. Etwa, wenn es um Obsorge, Unterhalt oder auch eine Erbschaft geht. Dann soll ein Blick ins Erbgut Klarheit bringen, um die für eine direkte Verwandtschaft relevanten Gene zu vergleichen.

Durchgeführt wird ein „Abstammungsgutachten“, wie ein Vaterschaftstest offiziell genannt wird, in einem dafür zugelassenen Labor. Mittlerweile werben Firmen auch mit Selbsttests, die zuhause durchgeführt werden können. Mitunter sind günstige Preise (ca. 180 Euro/Testkit) oder Anonymität ein Grund, darauf zurückzugreifen. Aber nicht alle erfüllen die Kriterien, um etwa vor Gericht zur Beweisführung genutzt werden zu können. Zu leicht ist es, Proben falsch abzunehmen oder gar zu fälschen.

Kontrolle

Daher sind Abnahmen durch Sachverständige üblich. Im Speziallabor an der MedUni Wien werden beispielsweise alle Proben doppelt abgenommen, die persönlichen Daten aller Beteiligten erhoben und Einverständniserklärungen verlangt. Die zu testenden Personen (am bestenVater, Mutter und Kind) müssen persönlich im Labor erscheinen. Es ist mit mindestens 300 Euro pro Person zu rechnen. Übrigens: Die Sozialversicherungen übernehmen die Kosten nicht.

Für den Vaterschaftstest werden nach der Abnahme der Probe (meist genetisches Material aus der Mundschleimhaut) spezielle Abschnitte der DNA auf Übereinstimmungen sowie bestimmte Mutationen verglichen. „Das ist eine gängige Technik, die auch bei der Sicherung von Spuren bei kriminellen Delikten verwendet wird“, sagt eine MedUni-Expertin. Der Vergleich der DNA-Abschnitte gibt deshalb so eindeutig (zu 99,9 Prozent) Auskunft über die Elternschaft, weil der Genpool eines Menschen einmalig ist – ein „genetischer Fingerabdruck“, der zu je 50 Prozent aus dem Erbgut von Vater und Mutter besteht. Daher ist die Elternschaft einfacher durch eine DNA-Analyse zu bestimmen als die Verwandtschaft von Geschwistern. „Dafür ist eine komplexere Berechnung nötig, da die Daten der Eltern fehlen.“

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