In minimaler Dosis
Die gute Nachricht der Virologen lautet: In der Luft trocknet das Coronavirus rasch aus. Allerdings erklären sie auch: Im Labor ließen sich lebensfähige Viren noch nach drei Stunden in minimaler Dosis nachweisen.
Die National Academy of Medicine in den USA berichtet, dass Covid-19 durch Aerosole, die Infizierte ausatmen, verbreitet werden könnte. Doch die zum Nachweis verwendeten Tests könnten nicht feststellen, ob die Viren noch ansteckend sind und ob ihre Menge für eine Infektion reichen würde.
Abseits dieser eher akademischen Diskussion bemüht sich der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien um Versachlichung. Tatsächlich entstünden beim Sprechen und Atmen Mikroaerosole (winzige Wasserdampftröpfchen). Die Gefahr, sich durch die Aerosole in der Luft speziell über weite Strecken anzustecken, sei aber gering.
Gefährlich werde es allerdings, wenn jemand hustet und die geballte Ladung an Viren über den Spuckabstand hinaus verstreut: „Die Anzahl der Viren in einem ausgehusteten Tröpfchen ist deutlich höher“, erklärt dazu der Virologe Norbert Nowotny von der VetMed Uni Vienna.
Auf die Frage, inwieweit das gefährlich ist, erklärt Nowotny: „Derzeit ist noch unklar, wie viele Viruspartikel ein Mensch abbekommen muss, um sich anzustecken.“ Ein Partikel auf den Schleimhäuten allein, reiche jedenfalls nicht.
Grafik: So alt sind die Covid-Toten in Österreich
Luft nach oben
Luft nach oben sei in jedem Fall noch beim Tragen der Mund-Nasen-Masken, erklärt Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. „Diese Masken schützen den Träger wie gesagt nicht vor Ansteckung. Aber wenn wir alle eine Maske tragen und ausreichend voneinander Abstand halten, dann schützen wir uns gegenseitig. Es ist auch das einzige Mittel, damit wir eine gewisse Bewegungsfreiheit zurückgewinnen.“
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