Coronavirus: WHO nimmt Studien mit Hydroxychloroquin wieder auf

Nivaquine enthält Chloroquin und ist ein Malariamittel und wird zur Behandlung und zur Vorbeugung von Malaria angewendet.
Das Malaria-Mittel gilt als Hoffnungsträger im Kampf gegen Coronavirus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt die klinischen Studien zur Wirksamkeit des Medikaments Hydroxychloroquin im Kampf gegen das neuartige Coronavirus wieder auf. "Auf der Basis der vorhandenen Daten zur Sterblichkeit" könnten die Studien fortgesetzt werden, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf.

Die klinischen Tests waren vorübergehend ausgesetzt worden, nachdem eine kontroverse Studie zu dem Schluss gekommen war, dass Hydroxychloroquin Covid-19-Patienten zusätzlich gefährden könnte. Die Autoren einer im Mai in der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlichten Studie hatten gewarnt, dass Hydroxychloroquin sowie der verwandte Wirkstoff Chloroquin nicht nur keinen Nutzen bei Covid-19-Patienten hätten, sondern möglicherweise wegen schwerer Nebenwirkungen sogar das Sterberisiko erhöhten.

Mehrere Länder untersagten daraufhin die Behandlung von Covid-19-Patienten mit dem aus der Malaria-Therapie bekannten Mittel. Die WHO setzte die klinischen Tests vorübergehend vollständig aus.

Prüfung der Daten

Nach massiver Kritik an der Methodik der Studie hat sich Lancet inzwischen allerdings von der Veröffentlichung distanziert. Zuvor hatten sich dutzende Forscher skeptisch zu der Studie geäußert. Die Fachzeitschrift teilte am Dienstag mit, sie habe die Studienautoren mit einer Prüfung ihrer Daten beauftragt. Mehrere Forscher rechnen nun damit, dass die Fachzeitschrift die Studie nach der Überprüfung zurückziehen muss.

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