Corona: Ab wann ist der neue Novavax-Impfstoff verfügbar?

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Die erste Lieferung ist bereits in Österreich eingetroffen. Eine Auffrischung ist jetzt sinnvoll, sagen Experten. Mit einem neuerlichem Anstieg der Fallzahlen ist zu rechnen.

Ab spätestens Mitte Dezember wird der aktualisierte COVID-19-Impfstoff des Impfstoff-Herstellers Novavax (Nuvaxovid) auch in Österreich verfügbar sein. Eine erste Lieferung ist diese Woche in Österreich eingetroffen, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Gesundheitsministerium. Eine Auffrischung wird auch jetzt noch empfohlen.

Der an die JN.1-Varianten angepasste COVID-19-Impfstoff von Novavax wurde am 8. Oktober in der EU zugelassen. Die Chargenfreigabe für die Impfstoffe seitens der Zulassungsbehörde sei allerdings erst Ende November erfolgt, so ein Ministeriumssprecher. Spätestens Mitte Dezember wird das Vakzin auch verfügbar sein - und zwar wie gewohnt kostenfrei bei den Ärzten im niedergelassenen Bereich und in öffentlichen Impfstellen der Bundesländer. Nähere Informationen zu den Impfangeboten finden sich unter www.impfen.gv.at.

Der Proteinimpfstoff von Novavax ist an die JN.1-Varianten angepasst, wirkt aber laut Hersteller auch gegen deren (aktuell zirkulierende) Untervarianten, u.a. KP2.3, KP.3, KP 3.1.1 und LB.1.1. Aus dem Gesundheitsministerium hieß es, der angepasste Impfstoff von Novavax biete eine Alternative zum verfügbaren mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer, in der Wirksamkeit seien sie "nahezu gleich".

Eine Auffrischungsimpfung sei "nach wie vor empfohlen". Diese verringere auch weiterhin nachweislich das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Auch verwies man im Ministerium auf die in den nächsten Wochen zu erwartenden Zusammenkünfte größerer Personengruppen in Innenräumen und höherer Reiseaktivitäten über die Feiertage, was das Ansteckungsrisiko erhöhe. Das gelte im Übrigen auch für die Influenza-Impfung. Eine gleichzeitige Verabreichung beider Impfungen sei medizinisch möglich und "durchaus sinnvoll".

Auch der Molekularbiologe Ulrich Elling betonte mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Infektionskurve bzw. die österreichischen Abwasserdaten (abrufbar hier), dass eine Auffrischungsimpfung auch jetzt noch Sinn habe. Zwar zeigte sich im Abwassermonitoring in den vergangenen Wochen ein deutliches Absinken der Covid-Infektionen. Zuvor war die Virenlast schon seit ca. Juni kontinuierlich angestiegen, verblieb auf relativ hohem Niveau und erreichte im Oktober einen vorläufigen Höhepunkt, seitdem wurde wieder ein Rückgang verzeichnet.

Die Talsohle dürfte nun aber durchschritten sein, die jüngsten Daten deuten wieder einen Anstieg an. "Es gibt ein relativ klares Bild über mehrere Bundesländer, dass es wieder beginnt raufzugehen", sagte dazu Elling auf APA-Anfrage. Der Molekularbiologe verwies auch auf den sogenannten R-Wert (Reproduktionszahl), der Rückschlüsse auf die Verbreitung zulässt. Dieser Wert sei seit den Herbstferien wieder gestiegen.

Es sei zu erwarten gewesen, dass es "nach den Herbstferien und mit Beginn der richtig kalten Jahreszeit" wieder eine Trendumkehr gibt, so Elling. Er hält nun einen Anstieg der Fallzahlen bis Weihnachten für wahrscheinlich, dann werde es wohl eine Pause während der Ferien geben und dann könnte es ein weiteres Ansteigen im Jänner geben.

"So gesehen ist die Impfung jedenfalls sinnvoll." Das gelte nicht nur für jene, die auf den Proteinimpfstoff von Novavax gewartet haben, sondern für alle, die seit einem Jahr noch keine Auffrischungsimpfung oder Infektion gehabt haben. Auch Elling betonte, dass die Impfungen auch gegen die neuen Subvarianten wirken: "Welche Variante da gerade aktuell am Laufen ist, ist für die Impfung irrelevant." Die Auffrischung sei zwar besonders für Risikogruppen und Ältere sinnvoll, aber auch darüber hinaus. Auch betonte Elling das Risiko von Long bzw. Post Covid, das sich mit der Impfung zumindest reduzieren lässt.

Befeuert werden dürfte eine weitere Welle zumindest in Teilen auch von neuen Sub-Varianten. Aufgrund der sehr mangelhaften Datenlage könne man das insbesondere in Österreich aber nur eingeschränkt abschätzen, betonte er. Anhand von internationalen Daten lasse sich aber ableiten, dass die neue XEC-Variante (eine Rekombinante der beiden Omikron-Abkömmlinge KS.1.1 und KP.3.3, Anm.) zunimmt. Diese verdrängt auch international gerade die zuletzt dominierende Variante KP.3.1.1. (auch JN.1+deFLuQE genannt). Die Zunahme von XEC geschehe aber vergleichsweise langsam, so Elling.

Durch die lange Zeit vieler Menschen ohne Kontakt mit dem Virus oder einer länger zurückliegenden (Auffrischungs-)Impfung sei bei diesen kein Schutz vor Ansteckungen mehr gegeben, daher bestehe nun die Möglichkeit eines neuerlichen, weiteren Anstiegs der Infektionszahlen. Zwar hat die Welle im Sommer früher eingesetzt als 2023 und war den Sommer über auf relativ hohem Niveau. Die Fallzahlen im Herbst und bisherigen Winter seien aber kleiner gewesen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so Elling - und damit sei jetzt wohl noch mehr Potenzial für Ansteckungen vorhanden.

Auch Elling hält eine Impfung gegen Covid und Influenza zum jetzigen Zeitpunkt für richtig: Denn es bestehe die Möglichkeit, dass beide Wellen zusammenfallen.

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