Corona-Maßnahmen: Auf Angst folgt Leichtsinn

Corona-Maßnahmen: Auf Angst folgt Leichtsinn
Quer über den Globus sinkt das Interesse an Hygienemaßnahmen, zeigt eine aktuelle Studie – nur die Maske verzeichnet seit März eine steigende Akzeptanz.

Donald Trump hatte noch nicht einmal einen Fuß in der Tür des Weißen Hauses, als er sich vor laufenden Kameras den Mund-Nasen-Schutz vom Gesicht riss und in die Hosentasche stopfte. Drei Nächte war der US-Präsident wegen seiner Covid-19-Infektion im Spital behandelt worden – eine Erkrankung, die viele Kritiker vorausgesagt hatten: Immer wieder hatte er die Maske verweigert und zu wenig Abstand gehalten, Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie jedoch unausweichlich sind.

Das Trumpsche Verhalten mag für die meisten Menschen kein Gradmesser sein, steht aber symbolisch für eine gewisse Nachlässigkeit, die sich in den vergangenen Corona-Monaten breit gemacht hat. Diese „Pandemie-Ermüdung“, die der Economist weiten Teilen der Weltbevölkerung attestierte, spiegelt sich in einer groß angelegten Studie wider: Das Meinungsforschungsinstitut YouGov befragte 24 Länder zu Hygieneregeln in Bezug auf das Coronavirus und stellte fest, dass die Menschen weniger vorsichtig sind als zu Beginn der Pandemie (siehe Grafik).

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