Gerichtspsychiaterin warnt vor Verharmlosung von Cannabis

Gerichtspsychiaterin warnt vor Verharmlosung von Cannabis
Vorständin der Psychiatrie mit Forensischem Schwerpunkt in Linz kann verbreitetes Bild der "Nicht-Schädlichkeit" aus psychiatrischer Sicht "nicht nachvollziehen".

"Cannabis und Schizophrenie gehen bei vielen unserer Patienten eine unheilige Allianz ein: Cannabis begünstigt nicht nur den Erkrankungsausbruch, sondern beeinflusst auch den Erkrankungsverlauf negativ." Das sagte die renommierte Psychiaterin Adelheid Kastner Mitwochabend bei einem Online-Vortrag für die Gesellschaft der Ärzte im Wiener Billrothhaus. Kastner ist Vorstand der Klinik für Psychiatrie mit Forensischem Schwerpunkt am Kepler Universitätsklinikum in Linz.

Die Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, bei der die Betroffenen  ihre Umwelt und auch sich selbst anders wahrnehmen als sonst. "Wir betreuen zu 90 Prozent Schizophrenie-Patienten und uns ist schon seit Jahren aufgefallen, dass unsere Patienten immer früher an dieser schweren und lebensbegleitenden Erkrankung zu leiden beginnen." In den vergangenen 10 bis 15 Jahren "haben wir keinen einzigen Patienten mehr bei uns gehabt, der nicht, so weit erfragbar, vor dem Erkrankungsausbruch Cannabis konsumiert hätte."

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