Neueste Forschungen: Was Brustkrebs-Metastasen wachsen lässt

Grafische Darstellung einer Krebszelle.
Den Mechanismus hinter der Entstehung der Metastasen zu verstehen, könnte die Entwicklung neuer Behandlungen bei Brustkrebs erleichtern.

Eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen fördert die Bildung von Metastasen bei Brustkrebs. Das haben Schweizer Forschende herausgefunden.

Diese Entdeckung könnte laut der Universität Freiburg für die Entwicklung neuer Behandlungen wichtig sein. Denn obwohl Früherkennung und moderne Behandlungen den meisten Patientinnen mit Brustkrebs gute Heilungschancen böten, entwickle rund eine von vier Betroffenen Metastasen, schrieb die Universität Freiburg am Montag.

Wenn der Krebs streut, erschwert das die Therapie

Metastatische Krebsstammzellen haben die Fähigkeit, sich vom ursprünglichen Tumor zu lösen und in andere Teile des Körpers zu streuen, was die Ausbreitung des Krebses fördert und die Behandlung erschwert. Die Entwicklung von Metastasen wird durch Entzündungen im Innern des Tumors und in seiner Umgebung begünstigt. Das Forschungsteam um Curzio Rüegg von der Universität Freiburg hat nun einen neuen Mechanismus identifiziert, der diese Entzündung und die Entstehung von Metastasen verbindet. Sogenannte Granulozyten, eine Art weisser Blutkörperchen, die bei akuten Entzündungen eine wichtige Abwehrrolle spielen, erleichtern die Bildung von Metastasen, wie die Forscherinnen und Forscher in einer im Fachblatt The Journal of Clinical Investigation publizierten Studie zeigten.

"In gewisser Weise veranlassen die Krebszellen die Granulozyten am Tumorort dazu, entzündliche Mediatoren, Interleukin 6 und Oncostatin, zu produzieren", erklärte Rüegg in einer Aussendung. Diese beiden Mediatoren verwandeln dann in einem zweiten Schritt die Brustkrebszellen eine besonders aggressive Form, die als hochmetastatische Krebsstammzellen bezeichnet wird.

In der Studie zeigten die Forschenden im Labor, dass die Hemmung dieser beiden Mediatoren die Bildung von Krebsstammzellen und Metastasen unterdrückt.

Diese Arbeit eröffne damit echte Chancen für die Entwicklung neuer Behandlungen für Patientinnen mit einem hohen Metastasierungsrisiko, schrieb die Universität in der Mitteilung. Interleukin-6-Inhibitoren würden bereits zur Verfügung stehen und zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Erkrankungen eingesetzt.

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