Brustkrebsspezialistin: "Wissen heute besser, was Patientinnen brauchen"

Multiprofessionelle Teams: Wenn Frauen einen Knoten in der Brust ertasten, sind sie in einem spezialisierten Brustzentrum am besten aufgehoben.
Neue Therapien ermöglichen weniger Strapazen für Patientinnen und gezieltere Behandlungen von Tumoren. Auch eine Abnahme der Brust – für viele Frauen ein beängstigendes Szenario – kommt seltener vor.

In Österreichs größtem Kongresszentrum, dem Austria Center Wien, kam kürzlich beim St. Galler Brustkrebskongress das Who is Who der internationalen Brustkrebsforschung zusammen. Darunter die renommierte Brustkrebsspezialistin Sibylle Loibl.

Mit dem KURIER sprach sie über aktuelle Meilensteine in der Brustkrebsmedizin.

KURIER: Erst Anfang Jänner ist das frühere deutsche Topmodel Tatjana Patitz mit 56 Jahren an den Folgen von Brustkrebs gestorben. Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens. Gibt es dafür ein Bewusstsein?

Sibylle Loibl: Ich glaube schon, dass Frauen wissen, dass es ein hohes Risiko gibt. Wir können den Brustkrebs nach wie vor nicht verhindern, aber wir können ihn in einem Stadium diagnostizieren, wo er mit einfachen Mitteln in über 80 Prozent der Fälle heilbar ist. Da hat sich in den vergangenen 30 Jahren unheimlich viel getan. Wir müssen aber immer wieder darauf hinweisen, dass es die Möglichkeit der Früherkennung gibt. Und, dass diese wahrgenommen werden sollte.

Die Pandemie hat Vorsorgeprogramme torpediert. Ist abschätzbar, welche Spuren das hinterlassen hat?

Wir wissen, dass im ersten Jahr der Pandemie ungefähr ein Viertel weniger Operationen durchgeführt wurden. Wir werden erst mit einem Nachhinken von fünf Jahren sehen, ob es eine Auswirkung auf die Sterblichkeitsrate hat, dass Patientinnen später diagnostiziert werden.

Welche guten Nachrichten gibt es aus der Forschung?

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