Britische Virus-Variante drängt den Wildtyp weiter zurück
Bereits Ende Februar gingen österreichweit 60 Prozent aller Neuinfektionen auf die neuen Varianten - primär die britische Variante - von Sars-CoV-2 zurück. Wie die AGES am Freitag mitteilte, liegt der Anteil der britischen Virus-Variante B1.1.7 mittlerweile bei 63,2 Prozent. Stand: neunte Kalenderwoche.
Hinzu kommt ein Anteil von 0,7 Prozent, der auf die südafrikanische Variante entfällt, sowie ein Anteil von 12,9 Prozent, der generell auf besorgniserregende Varianten entfällt.
Weniger als ein Viertel, nämlich nur noch 23,2 Prozent entfallen auf den Wildtyp. Zum Vergleich: Eine Kalenderwoche zuvor betrug der Anteil vom Wildtyp noch ein Drittel in Österreich.
Noch immer zeichnet sich ein Ost-West-Gefälle ab: In Tirol und Vorarlberg ist die britische Variante noch nicht dominant.
Blickt man auf die erste Kalenderwoche 2021 hat sich das Bild komplett gewandelt, denn damals machte der Anteil am Wildtyp noch 89,4 Prozent aus.
Zudem hat sich die Corona-Kommission erneut zur Verbreitung der südafrikanischen Virusvariante B1.351 (südafrikanische Variante) beraten: "Am stärksten von dieser Variante betroffen waren nunmehr die Bundesländer Wien, Tirol und Oberösterreich. Es wird weiterhin empfohlen, die in Tirol erfolgreich angewandten Maßnahmen (z.B. Testen der K1- & K2-Personen mit PCR-Verfahren; Kontaktpersonenerhebung bis zu 96 Stunden zurück, intensiviertes Testangebot mit Bereitstellung von PCR-Tests an die gesamte Bevölkerung etc.) auch in den weiteren betroffenen Bundesländern anzuwenden."
Die britische Corona-Variante B.1.1.7 ist um rund 30 Prozent ansteckender als der ursprüngliche Wildtyp: Eine sehr kleine Harvard-Studie ergab, dass die Variante nicht ansteckender ist, weil Infizierte eine höhere Viruslast haben, sondern weil sie deutlich länger diese relativ hohe Viruslast haben. Die Ursache ist also nicht die Menge der Viren, sondern die Anzahl der Tage, an denen ein Betroffener ansteckend ist.
Was besorgniserregend ist: B.1.1.7 mutiert weiter, was die Wirksamkeit von Impfstoffen beeinträchtigen könnte. So wurden zum Beispiel zunächst keine Hinweise auf eine veränderte Krankheitsschwere festgestellt. Laut Robert-Koch-Institut zeigt sich aber eine erhöhte Fallsterblichkeit. Experten gehen davon aus, dass B.1.1.7 sich weiter verändert hat. Daten aus mehreren Staaten wie Italien belegen, dass die britische Variante unter Schulkindern weit verbreitet ist.
Was uns schützt: Die in der EU zugelassenen Impfstoffe wirken gegen die britische Variante.
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